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Ausland

US-Behörden rechnen mit Coronaimpfbeginn im Dezember

Montag, 23. November 2020

/picture alliance, Laci Perenyi

Washington – Die Behörden in den USA rechnen bereits Mitte Dezember mit den ersten Impfungen gegen SARS-CoV-2. „Unser Plan ist es, die Impfstoffe binnen 24 Stunden nach der Zulas­sung an die Impfzentren liefern zu können“, sagte der Leiter der Impfstoffar­beits­­gruppe der US-Regierung, Moncef Slaoui, dem Sender CNN gestern. Bis Jahresende könnten 20 Millionen Menschen in den USA geimpft werden.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA teilte mit, am 10. Dezember werde ihre Impfkommission in einer öffentlichen Sitzung über den Antrag beraten. Die Kommission hat eine Berater­funktion, die Entscheidung über eine Zulassung wird von den Wissenschaftlern der FDA getroffen.

Der Pharmakonzern Pfizer mit seinem Mainzer Partner Biontech sowie das US-Unter­neh­men Moderna hatten zuletzt Erfolge bei der Entwicklung eines Coronaimpfstoffs gemel­det. Ihre Impfstoffkandidaten weisen demnach eine Wirksamkeit von mindestens 95 Pro­zent auf.

Pfizer und Biontech beantragten am vergangenen Freitag bei der FDA eine Notfallzulass­ung ihres Impfstoffs. Es wäre die erste Zulassung eines Coronaimpfstoffs in den USA. Die USA haben bereits hunderte Millionen Dosen des Pfizer-Biontech-Impfstoffs vorbestellt.
Er rechne „vielleicht am zweiten Tag nach der Zulassung, am 11. oder 12. Dezem­­ber“, mit den ersten Impfungen, sagte Slaoui.

Pro Monat könnten ab Januar 30 Millionen Menschen geimpft werden, schätzte er. Er hoffe, dass die USA nach dem Start einer massiven Impfkampagne im Mai eine „Herden­im­munität“ erreichen könnten und sich das Virus nicht mehr ungehemmt ausbreiten könne.

Auch der US-Virologe Anthony Fauci sagte, in der zweiten Dezemberhälfte könnten „viel­leicht 20 Millionen Menschen geimpft werden“. Bevor die Situation in den USA besser werde, könne sie jedoch erst einmal schlimmer werden, wenn die Bevölkerung sich an den bevorstehenden Feiertagen nicht vorsichtig verhalte, sagte in der Sendung „Face the Nation“ des Senders CBS. „Wir sind in einer sehr schwierigen Situation.“

Die Experten seien „wirklich besorgt“, sagte der prominente Seuchenexperte. Zum einen ist das Thanksgivingfest am Donnerstag immer mit viel Reiseverkehr verbunden. Gleich­zeitig drohe „ein weiterer Ausschlag der Fallzahlen“, wenn es im Dezember immer kälter werde „und wenn es um die Weihnachtsferien geht“.

Auch hinsichtlich einer erhofften baldigen Herdenimmunität zeigte sich Fauci skeptisch. Diese werde sich erst einstellen, „wenn eine überwältigende Mehrheit der Menschen mit einem hochwirksamen Impfstoff geimpft wird“, sagte er.

Die USA sind das am schwersten von der Coronapandemie betroffene Land weltweit. Schon mehr als zwölf Millionen Ansteckungen mit dem Coronavirus wurden in den Ver­einigten Staaten nachgewiesen, mehr als 255.000 Infizierte starben.

Welche Bevölkerungsgruppen als erste geimpft werden sollen, wurde bislang noch nicht mitgeteilt. Mitarbeiter des Gesundheitssystems sowie ältere Menschen dürften aber zu den vorrangig versorgten Gruppen gehören. Die Impfstoffe wurden bislang noch nicht an kleinen Kindern getestet. © afp/aerzteblatt.de

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