Medizin
COVID-19-Pandemie verändert die subjektiv wahrgenommene Gesundheit
Mittwoch, 25. November 2020
Köln –Die Pandemie, die durch SARS-CoV-2 ausgelöst wurde, aber auch die Gegenmaßnahmen, die zum Schutz der Bevölkerung ergriffen wurden, wirken sich deutlich auf die Gesundheit der Menschen aus. Annette Peters und die weiteren Autoren der NAKO-Gesundheitsstudie sind diesen Effekten näher auf den Grund gegangen und stellen nun erste Ergebnisse der Untersuchung im Deutschen Ärzteblatt vor.
In ihrer Studie konnten die Wissenschaftler auf ein bereits bestehendes Kollektiv zurückgreifen, denn zwischen 2014 und 2019 hat die NAKO-Gesundheitsstudie nach dem Zufallsprinzip 205.219 Personen im Alter von 20 bis 74 Jahren für eine Basisuntersuchung in 18 Studienzentren ausgewählt. Rund 114.000 Probanden dieser Kohorte nahmen dann im Mai diesen Jahres an einer Nachbefragung teil.
Dabei ging es um den SARS-CoV-2-Teststatus, COVID-19-assoziierte Symptome und die subjektiv empfundenen Veränderungen des psychischen und allgemeinen Gesundheitszustands während der ersten Welle der Pandemie im Vergleich zur Basisuntersuchung 1 bis 5 Jahre zuvor.
Die Autoren fanden, dass depressions- und angstassoziierte Symptome bei Teilnehmenden unter 60 Jahren zugenommen hatten, insbesondere bei jungen Frauen. Der wahrgenommene Stress war in allen Altersgruppen bei beiden Geschlechtern und ebenfalls vor allem bei jungen Menschen angestiegen.
Bei auf SARS-CoV-2-getesteten Probanden hatten sich sowohl die psychische als auch die selbsteingeschätzte allgemeine Gesundheit im Vergleich zu den Nichtgetesteten verschlechtert. 32 % der Teilnehmenden schätzten ihren allgemeinen Gesundheitszustand allerdings als besser im Vergleich zur Basisuntersuchung ein.
Insgesamt deuten die Ergebnisse nach Ansicht der Autoren auf gesundheitliche Effekte in der Bevölkerung hin, die deutlich über die direkten gesundheitlichen Auswirkungen von COVID-19 hinausgehen. © Se/aerzteblatt.de

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