Politik
Spahn rechnet mit SARS-CoV-2-Impfstoffzulassung Mitte Dezember
Montag, 30. November 2020
Berlin – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) geht nach jetzigem Stand davon aus, dass der erste Coronaimpfstoff gegen SARS-Cov-2 Mitte Dezember zugelassen wird.
„Das macht mich schon auch stolz, dass mit Biontech eine deutsche Entwicklung ganz vorne ist und vor allem nicht nur vorne, sondern auch sicher und wirksam“, sagte Spahn dem Bayerischen Rundfunk. Entscheidend sei, dass das auch in Studien mit zigtausenden Probanden bewiesen sei.
Dennoch hat Deutschland sich nach Angaben von Spahn Impfdosen von unterschiedlichen Herstellern gesichert, insgesamt gut 300 Millionen. Man wolle auf Nummer sicher gehen und nicht nur auf einen Impfstoffkandidaten setzen.
Das Angebot an die Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeheimen, als erste geimpft zu werden, wird nach Angaben von Spahn unterschiedlich aufgenommen. Die einen reagierten eher zögerlich und sagten, sie wollten nicht unbedingt die ersten sein. Für die anderen sei dagegen klar, dass sie an der Front seien und zuerst geimpft werden wollten.
Das sei ein Angebot, so Spahn, und jeder könne für sich entscheiden, ob er es annehme. Als Ziel habe er jedoch die Erwartung und die Bitte, „dass die allermeisten, die im Gesundheitswesen arbeiten, sich auch impfen lassen“. Es gehe nicht nur darum, sich zu schützen, sondern auch die, die man pflegt.
Der Deutsche Städtetag forderte die Länder auf, rasch genügend medizinisches Personal für Coronaimpfungen bereitzustellen. „Wenn der Impfstoff da ist, dürfen die Impfungen nicht an fehlendem Personal scheitern“, sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung (SPD).
„Bund, Länder und Kommunen wollen gemeinsam, dass die Impfungen ein Erfolg werden“, betonte Jung. Sie seien ein entscheidender Baustein, um die Coronapandemie zu bekämpfen.
„Die Städte unterstützen selbstverständlich tatkräftig den Aufbau und Betrieb der Impfzentren. Sie sind in der Lage, zügig die notwendigen organisatorischen Vorbereitungen zu treffen. Das heißt zum Beispiel Gebäude anmieten und ausstatten.“
Die Kosten, die den Kommunen entstünden, müssten Bund, Länder und Krankenkassen aber ausgleichen. Die Impfungen selbst seien dann Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigungen, so der Leipziger Oberbürgermeister.
Das medizinische Personal der Gesundheitsämter bleibte durch die Pandemie auf absehbare Zeit voll ausgelastet und könne nicht zusätzlich auch noch die Impfungen übernehmen.
„Wir fordern die Länder auf, sich gemeinsam mit den Kassenärztlichen Vereinigungen jetzt schnell um genügend medizinisch-pflegerisches Personal für die Impfzentren und die mobilen Impfteams zu kümmern“, so Jung. © afp/dpa/aerzteblatt.de

zu einseitig
Daß die radikal beschleunigte Impfstoffentwicklung ein janusköpfige Sache sein könnte, ja vielleicht auch tatsächlich ist (Rettung vorn, Geld hinten) - das geht manchem Bürger durch den Kopf und wird den einen oder anderen auch zur Zurückhaltung bei der Impfung bewegen. Ob die Impfung brandgefährlich ist sei mal dahingestellt. Aber von dem Virus wissen wir, daß er gefährlich ist. Mindestens muß man den Verantwortlichen zugute halten, daß sie eine Abwägung vorgenommen haben. Sie sehr einseitig als "Verkäufer" - wohl an der Tür zur Hölle - zu bezeichnen, das erscheint mir dann doch etwas zu einseitig, ja ungerecht .Jeder möge sich in die Lage des verantwortlichen Ministers versetzen - und dann die Frage beantworten, welche Entscheidung er getroffen hätte. Vielleicht stellt sich in 5 Jahren heraus, daß die Impfentscheidung besser nicht getroffen worden wäre was Nebenwirkungen betrifft.Vorausgesetzt die Impfung wäre nicht völlig wirkungslos bliebe aber dann die Frage offen , welche Katastrophe OHNE Impfung eingetreten wäre.
Keine Entscheidungen in Sachen Corona ist bisher eineindeutig möglich. Das sollte nun doch langsam in alle Köpfe hineingehen. Nur eine gilt einschränkungslos : Ausbreitungswege blockieren.

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