Vermischtes
AOK Bayern hält bundesweite Betrugsdatenbank für erforderlich
Dienstag, 8. Dezember 2020
München – Die AOK Bayern hat sich erneut für eine bundesweite Betrugsdatenbank im Gesundheitswesen ausgesprochen, die Betrugsfälle personenbezogen speichert. Das sagte Dominik Schirmer, Beauftragter zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen bei der AOK Bayern, heute angesichts neuer Zahlen.
Bisher könnten Betrüger einfach in einem anderen Bundesland eine neue Zulassung für einen Pflegedienst beantragen, ohne dass die dortigen Kranken- und Pflegekassen über deren betrügerische Tätigkeit informiert würden, erläuterte Schirmer.
Betrug im Gesundheitswesen schade der solidarischen Kranken- und Pflegeversicherung nicht nur finanziell. Fehlverhalten könne auch konkrete Gesundheitsgefährdungen oder -schäden bei Patienten verursachen. Beispiele dafür seien die Manipulation von Wirkstoffen in Arzneimitteln oder der Einsatz von nicht qualifiziertem Personal, so Schirmer.
Die AOK Bayern verzeichnete nach eigenen Angaben in den Jahren 2018 und 2019 an jedem Arbeitstag durchschnittlich acht neue Verdachtsfälle von Betrug im Gesundheitswesen. Insgesamt legte die Zahl der Neufälle um fast 13 Prozent auf rund 3.750 zu. Die Schadenssumme kletterte um 67 Prozent auf 12,2 Millionen Euro. 10,8 Millionen Euro – fast 90 Prozent der Schadenssumme habe man erfolgreich sichern können, so die AOK.
Mehr als jeder zweite neue Fall kam nach Angaben der Krankenkasse durch Abrechnungsbetrug zustande. Am meisten betroffen waren die Bereiche Hilfsmittel (971), ambulante Pflege (848) und Arzneimittel (806). Eine besonders starke Zunahme hat sich der AOK zufolge in den vergangenen fünf Jahren im Bereich der ambulanten Pflege gezeigt.
2019 gab es demnach mit 622 Fällen fast 50 Prozent mehr verfolgte Fälle als noch 2015 (415 Fälle). Der entstandene Schaden lag bei knapp drei Millionen Euro. Typische Betrugsmuster sind die Abrechnung nicht erbrachter Leistungen oder die Fälschung von Abrechnungsunterlagen. © may/EB/aerzteblatt.de

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