Politik
Schnelltestaktion in Baden-Württemberg wird ausgeweitet
Freitag, 11. Dezember 2020
Tübingen – Kostenfreie Coronaschnelltestaktionen nach dem Vorbild der Tübinger Notärztin Lisa Federle soll es bald landesweit in Baden-Württemberg geben. Nach Auskunft von Federle von gestern soll es solche Aktionen am 23. und 24. Dezember in mindestens 25 weiteren Städten in Baden-Württemberg geben – und damit ermöglichen, Großeltern und andere Verwandte an Weihnachten sorgenfreier zu besuchen.
Das Land stelle dafür mindestens 50.000 Schnelltests aus einer Notreserve zur Verfügung. Details zu den landesweiten Schnelltests wolle das Sozialministerium des Landes in der kommenden Woche veröffentlichen, hieß es.
Für die Testaktion kommt Federle an drei Tagen in der Woche mit dem Arztmobil in die Tübinger Innenstadt, an einem Tag ist sie jeweils in Rottenburg und Mössingen. „An manchen Tagen stehen schon mindestens 100 Leute da und warten. Ich bin mir sicher, dass bis Heiligabend immer mehr und mehr Menschen kommen werden“, sagte Federle.
Die Aktion wird unterstützt vom Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes, der auch größtenteils die Kosten der 25.000 Schnelltests übernimmt. „90 Prozent der älteren Menschen leben zu Hause und nicht in Altenheimen. Jetzt brauchen weder sie noch ihre Verwandten Angst davor zu haben, dass sie sich anstecken. Dies bedeutet, dass sie gemeinsam Weihnachten feiern können“, sagte Federle, die auch DRK-Präsidentin des Kreisverbands Tübingen ist.
Wer sich testen lassen will, muss Abstand halten und eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Wer spezifische Coronasymptome hat, sollte nicht zum Testmobil kommen, sondern sofort den Hausarzt oder das Gesundheitsamt kontaktieren.
Federle hatte im Jahr 2015 für den Kreis Tübingen das Ärztemobil entwickelt, eine mobile Arztpraxis, insbesondere für die Versorgung von Geflüchteten. Für die „rollende Arztpraxis“ wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. In Tübingen organisierte sie Obdachlosenhilfe und eine Fieberambulanz.
Die kostenfreien Schnelltests hat Federle ins Leben gerufen, die Stadt Tübingen hat jedoch seit einiger Zeit einen eigenen Weg zum Schutz älterer Menschen eingeschlagen. So wurden Anfang September regelmäßige Coronatests für das Personal in Alten- und Pflegeheimen eingeführt.
„Jetzt sind wir auch Vorreiter darin, vor Besuchen im Heim einen Schnelltest durchzuführen. Mit diesem Schutzkonzept hoffen wir, das tödliche Eindringen des Virus in die Heime weiterhin zu verhindern“, sagte eine Sprecherin der Stadt. Stand vorgestern wurde dies vollständig verhindert. © dpa/aerzteblatt.de

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