Politik
Regierung prüft offenbar Coronaimpfpflicht für Bundeswehr
Montag, 14. Dezember 2020
Berlin – Das Bundesverteidigungsministerium prüft nach Informationen des Spiegel eine verpflichtende Coronaimpfung für alle rund 180.000 Bundeswehrsoldaten. Bereits vor etwa drei Wochen habe der zuständige Generalarzt eine entsprechende Empfehlung abgegeben, berichtete das Magazin heute. Begründet worden sei dies unter anderem mit dem engen Zusammenleben der Soldaten in Kasernen und bei Übungen.
Bundeswehrsoldaten sind auch bisher schon zu einem Basisimpfschutz verpflichtet. In diese Vorgabe soll laut Spiegel gemäß der truppenärztlichen Empfehlung auch die Impfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 aufgenommen werden. Stimmt das Verteidigungsministerium dem zu, wäre die Impfung für alle Soldaten eine „duldungspflichtige Maßnahme“.
Eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus lehnt die Bundesregierung ab. Das Verteidigungsministerium bestätigte jedoch laut Spiegel, das gleichwohl eine solche Verpflichtung für die Soldaten erwogen werde.
Die Truppenmediziner verwiesen dem Bericht zufolge zur Begründung ihrer Empfehlung auch darauf, dass viele Soldaten derzeit direkt in der Pandemiebekämpfung aktiv sind. Gerade in Altenheimen und Testzentren seien sie einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt.
Die Duldungspflicht für Soldaten bei Impfungen umfasst normalerweise eine Reihe von Standardimpfungen zum Beispiel gegen Tetanus, Diphterie und Polio, Keuchhusten, Grippe, Mumps, Masern und Hepatitis. Bei Auslandseinsätzen etwa in Afghanistan oder Mali können weitere Pflichtimpfungen hinzukommen. © afp/aerzteblatt.de

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