Ausland
Coronamassentests in Österreich: Zwei Millionen Tests, 4.200 Fälle
Montag, 14. Dezember 2020
Wien – An den Coronamassentests in Österreich haben laut Regierung rund zwei Millionen Menschen teilgenommen. Von ihnen seien rund 4.200 Menschen auch bei einem Zweittest positiv auf den Erreger SARS-CoV-2 getestet worden, teilte Gesundheitsminister Rudolf Anschober heute mit.
Die 4.200 symptomlosen Infizierten seien entdeckt worden, bevor sie weitere Menschen hätten anstecken können, was der Sinn der Tests gewesen sei, betonte Anschober. Da Antigenschnelltests auch falsch positiv ausfallen können, wurden alle positiven Fälle im Labor auf Viruserbgut nachgetestet.
Österreichs Regierung hatte die umstrittene Maßnahme, landesweit Massentests mittels Antigenschnelltests durchzuführen, zum Ende des dreiwöchigen Lockdowns im Land Anfang Dezember angekündigt. In Deutschland lehnen Experten breite Massentests als „Strohfeuer“ ab.
Wie Kanzler Sebastian Kurz damals betonte, orientierte man sich an dem Vorbild der Slowakei, das die meisten seiner 5,5 Millionen Einwohner hatte testen lassen – allerdings unter strengen Auflagen für alle, die anschließend keinen negativen Test vorweisen konnten.
Ziel der in Österreich freiwilligen Testaktion mit Hilfe der Armee war es, rechtzeitig vor Weihnachten unentdeckte Fälle herauszufinden. Wegen des verhaltenen Interesses warben Spitzenpolitiker mehrfach für die Tests und ließen sich medienöffentlich selbst testen. Die Teilnahmeraten schwankten regional: In Niederösterreich etwa nahmen rund 36 Prozent der Testberechtigten teil, in Wien nur 13,5 Prozent.
Eine zweite Runde der Tests soll laut Anschober nach den Feiertagen stattfinden, wobei man dann auch Gruppen erreichen wolle, die dem Angebot bisher ablehnend gegenüber gestanden seien.
Die Infektionszahl in den vergangenen sieben Tagen lag am Montag bei 217,5 pro 100.000 Einwohner. Seit dem Vortag wurden 2.588 Neuinfektionen gemeldet. Rund 3.500 Coronapatienten lagen österreichweit im Krankenhaus, davon etwa 600 auf Intensivstationen. © dpa/aerzteblatt.de

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