Vermischtes
SARS-CoV-2: Neue Infektionen in drei Tübinger Heimen
Dienstag, 15. Dezember 2020
Tübingen – Nachdem sich die Fallzahlen in Tübingen wochenlang auf niedrigem Niveau gehalten hatten, gab es nun erneut SARS-CoV-2-Infektionen in Tübinger Pflegeheimen. Das teilte die Stadt Tübingen gestern mit.
In drei Heimen infizierten sich demnach in den vergangenen Tagen insgesamt 26 Bewohner und elf Beschäftigte. Die Heime reagierten mit Testreihen unter allen Angestellten und betreuten Personen. Ein Heim sprach ein Besuchsverbot aus. Ein weiteres schloss den betroffenen Wohnbereich und verlangt nun ein negatives Testergebnis von seinen Besuchern.
Die Stadt hatte mit ihrem Konzept zum Schutz der älteren Bevölkerung zuletzt bundesweite Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Taxi- statt Busfahrten, besondere Einkaufszeiten sowie kostenlose Schutzmasken und Tests sollten helfen, die Infektionsrisiken für besonders gefährdete Menschen zu minimieren.
In den Alten- und Pflegeheimen gab es zudem Reihentests, sowohl für die Bewohner, als auch für das Personal. In Baden-Württemberg können letztere bis zu zwei Tests pro Woche erhalten, die teils von der Kommune bezahlt würden, erklärte eine Stadtsprecherin.
„Obwohl es mehrfach Infektionen bei den Pflegekräften gab, hat die Barriere, die wir durch die regelmäßigen Schnelltests errichtet haben, in den meisten Fällen gehalten“, sagte Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) gestern. Doch leider sei das Netz „nicht engmaschig genug“ gewesen.
Insgesamt sehe Palmer seine Stadt weiterhin auf dem richtigen Weg: „Bund und Länder haben vereinbart, den Zugang zu Alten- und Pflegeheimen künftig verpflichtend durch Tests zu sichern. Bei den Vorbereitungen dafür sind wir schon sehr weit, und je enger das Netz wird, umso mehr Infektionsfälle können wir herausfischen und Ausbrüche unter den Bewohnerinnen und Bewohnern verhindern.“
Palmer entschuldigte sich Anfang der Woche zudem dafür, vor kurzem fälschlicherweise behauptet zu haben, es gäbe in den Tübinger Heimen seit Mai keinerlei Infektionen. Dafür hatte er nicht nur von der Presse großes Lob bekommen.
Auch Bürgermeister anderer Gemeinden hätten interessiert zum sogenannten „Tübinger Weg“ nachgefragt, erläuterte die Stadtsprecherin. „Das war keine bewusste Fehlinformation“, sagte der Oberbürgermeister. Es habe Probleme bei der Datenübermittlung und Auswertung zwischen Kreis und Stadt gegeben, so seine Erklärung. © jff/aerzteblatt.de

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