Ärzteschaft
Labore verzeichnen gestiegene Positivrate bei SARS-CoV-2-Tests
Dienstag, 15. Dezember 2020
Berlin – Das aktuelle SARS-CoV-2-Infektionsgeschehen führte in der 50. Kalenderwoche erneut zu einer deutlich gestiegenen Positivrate der PCR-Tests von 11,7 Prozent (Vorwoche: 10,4 Prozent). Dies zeigt die aktuelle Datenanalyse der 169 an der Umfrage der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM).
Insgesamt wurden mit 1.323.223 SARS-CoV-2-PCR-Tests wieder mehr Untersuchungen durchgeführt (+ zehn Prozent im Vergleich zur Vorwoche) – davon 155.222 mit positivem Befund (+ 24 Prozent).
„Seit März befinden wir uns quasi in einem diagnostischen Marathon bei eher noch steigender Gesamtbeanspruchung. Die SARS-CoV-2-Infektion verlangt allen im Gesundheitswesen Enormes ab, und das wird sich auch an Weihnachten und zum Jahreswechsel kaum ändern“, betonte Michael Müller, 1. Vorsitzender des ALM.
Laut ALM sei auch über die Feiertage und in der Zeit zwischen den Jahren die medizinisch notwendige Diagnostik sichergestellt – trotz feiertagsbedingter geringerer Besetzung der Labore.
Kritisch und anfällig bleibe allerdings weiterhin die Versorgung der Labore mit Testreagenzien und Verbrauchsmaterialien. „Die seit Wochen bestehenden Lieferengpässe sind noch nicht überwunden“, so Müller. Das sei sichtbar am Rückstau an noch offenen Befunden, der Ende der vergangenen Woche bei 18.906 Proben lag.
Fokus auf das medizinisch Notwendige
„Wir setzen auch an den Feiertagen alles daran, die Befunde zeitnah zur Verfügung zu stellen“, erklärte Müller. Allerdings könne man nicht zusätzlich und in kürzester Zeit alle asymptomatischen Personen, die gerne einen Test hätten, testen.
Man fokussiere sich, entsprechend den fachlichen Empfehlungen, in erster Linie auf das medizinisch Notwendige, um prioritär den Kranken und vulnerablen Gruppen zur Verfügung zu stehen und darüber hinaus durch Untersuchungen von Kontaktpersonen an der Pandemieeindämmung mitzuwirken.
Die überall entstehenden kommerziellen Angebote an Schnelltests ohne ärztliche Begleitung sieht der ALM sehr kritisch. Die Menschen würden sich bei einem negativen SARS-CoV-2-Antigen-Testergebnis in falscher Sicherheit wiegen.
Bei einem positiven Befund sei zudem die unmittelbare Beauftragung einer PCR-Untersuchung zur Bestätigung durch die Einrichtung, die den Antigentest gemacht hat, unerlässlich, da der Anteil falsch-positiver wie falsch-negativer Ergebnisse signifikant ist.
Weiterhin entscheidend seien, ganz unabhängig vom Schnelltestergebnis, ohnehin die konsequente Einhaltung der für jede und jeden geltenden Grundregeln: „Reduktion von Kontakten, Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmaske tragen, Lüften in Innenräumen und die Corona-Warn-App nutzen“. © aha/aerzteblatt.de

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