Ärzteschaft
KV-Chefs halten Lockdown für unverzichtbar
Freitag, 18. Dezember 2020
Düsseldorf – Die Vorstände der Kassenärztlichen Vereinigungen Baden-Württemberg (KVBW) und Nordrhein (KVNO) halten den derzeitigen Lockdown für „dringend erforderlich“. Angesichts der erneuten Diskussion um die strengen Coronaschutzregeln zur Bewältigung der SARS-CoV-2-Pandemie haben sie Bund und Ländern die nachhaltige Unterstützung der niedergelassenen Ärzteschaft zugesichert.
„Der aktuelle Lockdown ist zwingend erforderlich angesichts der Pandemieentwicklung der vergangenen Wochen und muss entsprechend hart durchgesetzt werden“, sagte KVBW-Vorstandschef Norbert Metke heute.
Er bedankte sich zudem ausdrücklich beim Bundesgesundheitsministerium (BMG) für das bisherige „exzellente Krisenmanagement“. Das betreffe die Maßnahmen gegenüber der Bevölkerung ebenso wie die Aufrechterhaltung der medizinischen ambulanten Versorgung in den Praxen.
Der KVBW-Chef nannte in diesem Zusammenhang den Schutzschirm für die Praxen ebenso wie die Bereitstellung von Schutzausrüstung durch den Bund. Dies sei elementar gewesen, so dass die Versorgung im ersten Halbjahr von circa 500.000 COVID-Verdachtspatienten und 80 Prozent der COVID-Infizierten in Baden-Württemberg in den Praxen überhaupt erfolgen konnte.
Der Vorstandsvorsitzende der KVNO wies auf die Bedeutung der Impfung hin. „Wir sehen überall Höchststände – bei den Infizierten, auf den Intensivstationen und leider auch bei den Todesfällen. Wir müssen diesen Trend stoppen, sonst geht das bis zum Frühjahr so weiter“, sagte Frank Bergmann.
Wichtig sei deshalb, jetzt mit dem Impfen zügig zu beginnen, wozu ausreichende Mengen an Impfstoff nötig seien. „Das Impfen, mit dem wir noch in diesem Jahr starten können, ist ein wesentlicher Baustein zum Schutz der vulnerablen, besonders gefährdeten Gruppen“, so Bergmann.
Die Vorstände der Kassenärztlichen Vereinigungen seien sich einig, dass nach dem völlig unverzichtbaren derzeitigen Lockdown mit den Kontaktbeschränkungen neben dem Impfen der vulnerablen Gruppen und des Medizinischen- und Pflegepersonals schnellstmöglich weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen, um eine schrittweise Rückkehr aus dem harten Lockdown in Zukunft zu flankieren. © hil/sb/aerzteblatt.de

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