Vermischtes
Innovationsausschuss fördert neue Projekte zu Versorgungsformen
Mittwoch, 30. Dezember 2020
Berlin – Weitere 28 innovative Projekte zu neuen Formen der medizinischen Versorgung fördert der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Zur Förderbekanntmachung vom Dezember 2019 hatte der Innovationsausschuss 73 Anträge erhalten. Bei der Bewertung bezog er die Empfehlungen aus dem Expertenpool ein.
Positive Förderentscheidungen gibt es für sieben Projektanträge aus dem themenoffenen Bereich sowie für 21 Projektanträge aus dem themenspezifischen Bereich, die sich auf folgende Themenfelder verteilen: Altersmedizin – Neue Wege und Strukturen für die Versorgung der Zukunft (3), innovative Ansätze der Kooperation zwischen den Versorgungsebenen für strukturschwache Regionen (1), digitale Transformation – Lösungen zur Weiterentwicklung der Versorgung (15) sowie innovative Präventionsansätze für Menschen mit Behinderung (2).
Wie der G-BA weiter mitteilte, soll eine erste Übersicht über die neuen Projekte voraussichtlich im Februar auf der Website des Innovationsausschusses veröffentlicht werden. Anschließend stehen die Projektbeschreibungen dann auch in der Projektdatenbank „Neue Versorgungsformen“ zur Verfügung.
Noch bis zum 15. Januar 2021 können Experten aus Verbänden im Gesundheitswesen, aus der Wissenschaft sowie von Patientenorganisationen Themenvorschläge für die nächsten Förderbekanntmachungen einreichen.
Eine gezielte Verbesserung der Versorgungssituation von psychischen Erkrankungen werde bisher durch den Innovationsfonds nicht ausreichend gefördert – dieses kritische Zwischenfazit zog Wieland Schinnenburg, Mitglied der FDP-Fraktion im Ausschuss für Gesundheit und Berichterstatter für Psychotherapie.
„Die Bundesregierung hinkt bei ihrem selbstgesetzten Ziel, den Zugang zur psychotherapeutischen Versorgung zu erleichtern, deutlich hinterher. Auch das Potential des Innovationsfonds scheint nicht ausreichend genutzt zu werden.“ Die wenigen durch den Innovationsfonds geförderten Projekte zur Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen würden sich bisher primär auf den Ausbau von digitalen und telemedizinischen Angeboten beziehen.
Zwar liege in der Digitalisierung großes Potential, Psychotherapie ersetzen könnten diese Ansätze jedoch nicht, betonte Schinnenburg. Versuche, Depressionen und Angststörungen einzig durch Onlineinterventionen und medizinische Fachangestellte zu behandeln, halte er für problematisch. Die Bundesregierung und die Selbstverwaltung seien aufgefordert, den Zugang zur psychotherapeutischen Versorgung schnellstmöglich zu verbessern. © EB/aerzteblatt.de

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