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Erzieher, MFA und Pflegekräfte erkranken häufig an SARS-CoV-2

Montag, 21. Dezember 2020

Auch überlastetes medizinisches Personal kann zum Risiko für die Patientensicherheit werden/picture alliance, Zoonar, Robert Kneschke

Berlin – Erzieher, Medizinische Fachange­stellte (MFA) und Pflegekräfte erkranken besonders häufig an SARS-CoV-2. Das zeigen Daten der Barmer und des Wissenschaftlichen Ins­tituts der AOK (WIdO). Das WIdO analysierte die Arbeitsunfähigkeitsdaten der AOK-Mitglieder, die Barmer die Daten der eigenen Mitglieder.

Dem WIdO zufolge waren Menschen, die in der Betreuung und Erziehung von Kindern arbeiten, zwi­schen März und Oktober des Jahres am stärksten von Krankschreibungen im Zusammenhang mit CO­VID-19 betroffen.

In dem Zeitraum waren fehlten demnach 2.672 je 100.000 Beschäftigte in dieser Be­rufsgruppe krank­heits­bedingt im Zusammenhang mit COVID-19 an ihrem Arbeitsplatz. Damit liegt deren Betroffenheit mehr als das 2,2-fache über dem Durchschnittswert von 1.183 Betroffenen je 100.000 AOK-versicherte Beschäftigte, schreibt das WIdO.

Auch Gesundheitsberufe waren überdurchschnittlich oft im Zusammenhang mit COVID-19 arbeitsunfä­hig, stehen aber nicht mehr an der Spitze des Rankings, so das Institut. In einer früheren WIdO-Auswer­tung für die erste Phase der Pandemie von März bis Mai 2020 belegten Berufe in der Alten- und Kran­ken­pflege die Spitzenplätze. Jetzt finden sie sich im Ranking auf Platz 7 und 8.

Medizinische Fachange­stellte (MFA) sind nach der aktuellen Auswertung bezogen auf den Zeitraum von März bis Oktober 2020 noch stärker betroffen und stehen mit 2.469 Erkrankten je 100.000 Beschäftigten auf Platz 2 der Liste – hinter den Erziehern.

„Beschäftigtengruppen, die in der Pandemie weiter am Arbeitsplatz präsent sein mussten und nicht ins Homeoffice gehen konnten, sind im bisherigen Verlauf der Pandemie stärker von COVID-19 betroffen. Dies sind insbesondere Berufe mit direktem Kontakt zu anderen Menschen“, sagte Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO.

Die Barmer sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), seit Beginn der Pandemie bis Mitte No­vember seien 2,5 Prozent aller bei der Barmer versicherten Pflegekräfte wegen COVID-19 krankge­schrie­ben gewesen. In absoluten Zahlen seien dies 6.600 Pflegekräfte, hieß es weiter.

Bei allen Berufsgruppen lag der durchschnittliche Anteil der COVID-19-Kranken dagegen bei 1,6 Prozent. Demnach haben Pflegekräfte ein um 56 Prozent höheres Risiko, an Corona zu erkranken, als Berufstätige insgesamt.

„Die Coronapandemie spitzt sich immer weiter dramatisch zu. Wir können es uns also nicht leisten, dass so viele Pflegekräfte an Corona erkranken und ausfallen“, sagte die leitende Medizinerin der Barmer, Ur­sula Marschall, den RND-Zeitungen. Sie verwies darauf, dass die Ausfälle die Versorgung in den Kranken­häusern, in Altenheimen und in der häuslichen Pflege gefährdeten.

„Daher ist es sehr wichtig, dass das Pflegepersonal den Impfstoff gegen COVID-19 sehr früh und mit der höchsten Priorität erhalten kann“, betonte Marschall. Aktuell ist vorgesehen, dass zunächst über 80-Jäh­rige sowie Pflegeheimbewohner und deren Pflegekräfte geimpft werden. Das medizinische Pflegeperso­nal, das in besonders sensiblen Bereichen arbeitet, soll danach dran sein. © afp/may/aerzteblatt.de

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