Ärzteschaft
Amtsärzte wollen bundesweites Verbot von Weihnachtsgottesdiensten
Mittwoch, 23. Dezember 2020
Berlin – Die Amtsärzte haben ein bundesweites Verbot der Weihnachtsgottesdienste gefordert. Präsenzgottesdienste an den Feiertagen sollten wegen des Coronarisikos von Bund und Ländern untersagt werden, sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Es sei bekannt, dass sich das Coronavirus SARS-CoV-2 bei Gottesdiensten leicht übertragen könne. Deshalb dürfe „kein zusätzliches Risiko“ eingegangen werden, so Teichert.
Die katholische Kirche in Deutschland hatte zu Wochenbeginn angekündigt, dass sie an den Weihnachtsgottesdiensten festhält. Bei den Messen seien jedoch die Hygienekonzepte und Schutzmaßnahmen genau einzuhalten, forderte der Vorsitzende der Kommission Ehe und Familie, der Berliner Erzbischof Heiner Koch, im Namen der Deutschen Bischofskonferenz.
Die evangelische Kirche in Westfalen hatte hingegen zuvor ihren Gemeinden dringend empfohlen, während des Lockdowns und auch an Weihnachten auf alle Präsenzgottesdienste zu verzichten. © afp/aerzteblatt.de

Weihnachtsgottesdienste
Damals hatten wir sehr niedrige Inzidenzwerte und es kam trotzdem zu vielen Infektionen in Gotteshäusern. Es mag Menschen geben die auf Präsenzgottesdienst nicht verzichten wollen und Infektionen als göttliches Schicksal hinnehmen, aber dadurch werden auch andere Menschen gefährdet. Wenn das Recht auf Leben und körperlicher Unversehrtheit für die Kirche nicht an erster Stelle steht, sondern Egoismus herrscht, dann ist ein solches Verhalten unchristlich. Gott hat uns Menschen einen Verstand gegeben, damit wir diesen auch nutzen.

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