Medizin
SARS-CoV-2: Gedächtniszellen erhalten Immunität über mindestens 8 Monate
Montag, 28. Dezember 2020
Melbourne – Die Konzentration der neutralisierenden Antikörper geht zwar nach einer überstandenen Infektion mit SARS-CoV-2 zurück, die Gedächtniszellen des Immunsystems, aus denen rasch neue Antikörper-bildende Zellen rekrutiert werden können, waren in einer Studie in Science Immunology (2020; DOI: 10.1126/sciimmunol.abf8891) auch nach 8 Monaten noch vorhanden, was zu Hoffnungen auf eine lang dauernde Immunität berechtigt.
Die meisten Studien zur Immunität nach COVID-19 haben die Antikörper bestimmt, die nach einer Infektion von B-Zellen gebildet werden und an der Abwehr der Viren beteiligt sind. Die Konzentration dieser Antikörper geht nach dem Ende der Infektion langsam zurück. Dies wurde auch bei Menschen beobachtet, die sich von einer schweren COVID-19 erholt haben. Wichtiger für die langfristige Immunität sind jedoch die Gedächtniszellen, die die Erinnerung an den Viruskontakt bewahren und im Fall einer erneuten Infektion die Bildung von Antikörpern beschleunigen.
Die Gedächtniszellen bilden nur eine kleine Fraktion der B- und T-Zellen und werden deshalb selten untersucht. Ein Team zum Menno van Zelm von der Monash University in Melbourne hat Tetramere erzeugt, die in einer Untersuchung die Gedächtniszellen für B- und T-Zellen einmal für die Bindungsstelle auf dem Spike-Protein und einmal für das Nukleokapsid von SARS-CoV-2 nachweisen können. Damit konnten die Forscher in den Blutproben von 25 COVID-19-Patienten die Gedächtniszellen nachweisen. Die Blutproben wurden zwischen dem 4. und dem 242. Tag nach der Infektion abgenommen.
Wie andere Forscher in früheren Studien beobachtete van Zelm ab dem 20. Tag einen Rückgang der Antikörper-Titer im Blut. Die Zahl der Gedächtniszellen für T- und B-Zellen blieb jedoch gleich. Wegen des kombinierten Nachweises kann sich van Zelm nicht sicher sein, ob die Gedächtniszellen in jedem Fall die Rezeptorbindungsstellen auf dem Spike-Protein erkannten, was eine Voraussetzung für die Bildung von neutralisierenden Antikörpern ist, die ein Eindringen der Viren in die Zellen sicher verhindern.
Bei einer Immunität gegen das Nukleokapsid werden die Viren erst erkannt, wenn sie sich bereits in den Zellen vermehren. Auch ist eine Unterscheidung zwischen den beiden Abteilungen der Immunabwehr nicht sicher möglich.
Benötigt werden jedoch beide: B-Zellen produzieren die Antikörper, die Viren in Körperflüssigkeiten erkennen. T-Zellen greifen infizierte Zellen an, was die weitere Vermehrung verhindern kann. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahl und der Untersuchung von insgesamt nur 36 Blutproben sind die Ergebnisse sicherlich in ihrer Aussagekraft eingeschränkt. Sie berechtigen allerdings zu der Hoffnung, dass die Immunität auch nach einer Impfung anhält – vorausgesetzt die Viren verändern sich nicht. © rme/aerzteblatt.de

T-Zell-Immunität

Tolle Studie
Meine zweite Infektion fand 3,5 Monate nach der ersten statt und die dritte 2,5 Monate nach der zweiten Infektion.
Diese Studien sind ja so breit angelegt und deswegen hat man 8 Monate Immunität.
Lachhaft.

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