Politik
Englische Coronavariante erreicht Deutschland und weitere Länder
Montag, 28. Dezember 2020
Stuttgart – Die in Großbritannien aufgetretene Variante des Coronavirus ist auch in Deutschland nachgewiesen worden. Bei einer Frau, die am 20. Dezember aus Großbritannien nach Baden-Württemberg einreiste, sei am vergangenen Donnerstag die mutierte Variante B.1.1.7 festgestellt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Stuttgart mit. Die Frau habe milde Krankheitssymptome und befinde sich in häuslicher Isolation. Drei enge Kontaktpersonen seien ebenfalls in Quarantäne.
Die Frau war von London Heathrow nach Frankfurt am Main geflogen, um Angehörige im Landkreis Freudenstadt zu besuchen. „Bereits bei der Einreise erfolgte am Flughafen ein Schnelltest aller Passagiere auf SARS-CoV-2, der bei der betreffenden Person positiv ausfiel“, sagte ein Ministeriumssprecher.
Sie sei dann von Verwandten mit einem Auto abgeholt worden. „Zur Diagnosesicherung erfolgte am 21. Dezember 2020 ein PCR-Test, der ebenfalls positiv ausfiel.“ Die engen Kontaktpersonen seien bisher nicht erkrankt. Eine Abstrichuntersuchung der Kontaktpersonen wurde in die Wege geleitet.
Die neue Variante des Coronavirus ist möglicherweise ansteckender als die bisher bekannte Form. Die meisten EU-Staaten hatten nach Bekanntwerden der Mutation entschieden, Reisen aus und nach Großbritannien weitgehend einzuschränken, um die Verbreitung zu verhindern.
Der Berliner Virologe Christian Drosten hatte bereits Anfang vergangener Woche erklärt, es sei recht wahrscheinlich, dass B.1.1.7 mittlerweile auch in Deutschland sei. Bei den derzeitigen Beschränkungen im Lockdown „dürfte diese Variante hierzulande eher schwer Fuß fassen“, sagte Drosten.
Der Chef des Impfstoffherstellers Biontech, Ugur Sahin, erklärte, dass sein Präparat sehr wahrscheinlich auch gegen die neue Variante wirke. Das mutierte Virus ist mittlerweile in eine ganzen Reine von Ländern in Europa und der Welt nachgewiesen worde. Darunter sind etwa Dänemark, Schweden, Norwegen, Spanien, Frankreich oder Kanada und Japan und Südkorea. © dpa/afp/aerzteblatt.de

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