Ausland
Zahl der Coronafälle in Wuhan offenbar höher als gemeldet
Mittwoch, 30. Dezember 2020
Peking – Die Zahl der Infektionen mit SARS-CoV-2 beim Ausbruch der Pandemie in Wuhan ist laut einer chinesischen Untersuchung möglicherweise zehn Mal so hoch gewesen wie bisher angegeben. Bis April hätten rund 4,43 Prozent der elf Millionen Einwohner Wuhans Antikörper gegen das neuartige Coronavirus entwickelt, heißt es in der Studie des Chinesischen Zentrums für Seuchenkontrolle (CDC).
Dies entspricht der Studie zufolge rund 480.000 Coronainfektionen in der Millionenmetropole bis April. Das sind fast zehn Mal so viel wie die bislang offiziell genannten rund 50.000 Fälle. China hat für seinen Umgang mit der Pandemie und seine Informationspolitik insbesondere in der Anfangsphase viel Kritik aus dem In- und Ausland geerntet.
Die durch die CDC-Daten offenbarte Diskrepanz zwischen den offiziellen und tatsächlichen Infektionszahlen könne auf eine lückenhafte Meldung von Fällen hinweisen „wegen des Chaos Ende Januar und Anfang Februar, als eine große Zahl von Menschen nicht getestet oder nicht exakt auf COVID-19 getestet wurde“, sagte der Gesundheitsexperte Huang Yanzhong von der in New York ansässigen Denkfabrik Council on Foreign Relations.
aerzteblatt.de
Wenn die Hauptstadt Wuhan ausgenommen wird, lag der Anteil der Menschen mit Coronaantikörpern in der Provinz Hubei laut CDC im April bei lediglich 0,44 Prozent. Dies lege nahe, dass die gut zweimonatige Abriegelung von Wuhan im Frühjahr bei der Eindämmung des Virus geholfen habe, schrieben die Studienautoren. Für die Studie waren im April landesweit mehr als 34.000 Menschen untersucht worden.
Bis heute meldete Chinas Nationale Gesundheitskommission landesweit lediglich 87.027 Infektionen mit SARS-CoV-2 und 4.634 Todesfälle. In der Volksrepublik fließen allerdings asymptomatische Coronainfektionen, also Ansteckungen ohne spürbare Symptome, die bei SARS-CoV-2 häufig vorkommen, nicht in die offizielle Zählung ein. Der vorerst letzte Coronatote in China wurde Mitte Mai registriert. © afp/aerzteblatt.de

Hat denn irgend jemand die Zahlen aus China geglaubt?

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