Politik
Niedersachsens Kliniken wegen Coronakrise zunehmend in Finanznot
Dienstag, 5. Januar 2021
Hannover – Wegen der Coronapandemie erwarten mehr als die Hälfte (54 Prozent) der niedersächsischen Krankenhäuser im Jahresverlauf 2021 eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage.
Damit seien die Kliniken im Land deutlich pessimistischer als im Bundesdurchschnitt, teilte die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) heute in Hannover mit. 129 Krankenhäuser zwischen Harz und Nordsee nahmen an der Befragung teil.
Ursachen für die angespannte finanzielle Situation sind demnach die erheblichen Mehrkosten in der Pandemie etwa für den Infektionsschutz sowie der Rückgang der Patientenzahl. Aus Angst vor einer Infektion hätten 2020 viele Menschen medizinische Eingriffe und somit einen Krankenhausaufenthalt vermieden.
Für dieses Jahr erwarten 50,9 Prozent der Krankenhäuser einen Rückgang der stationären Fallzahlen. „Für den Ausgleich der wegbrechenden Einnahmen ist eine Nachbesserung und Verlängerung des Rettungsschirms für die Krankenhäuser unerlässlich“, sagte NKG-Verbandsdirektor Helge Engelke. Der Umfrage zufolge konnten 2019 nur 46,1 Prozent der Kliniken ein positives Jahresergebnis erzielen.
Ausgehend von den Ergebnissen des ersten Halbjahres sowie der Prognose für das Gesamtjahr 2020 sind laut NKG rund 68 Prozent der Krankenhäuser in Niedersachsen langfristig in ihrer Existenz bedroht.
Immerhin konnten laut NKG trotz des Fachkräftemangels drei Viertel der Krankenhäuser in den vergangenen drei Jahren zusätzliches Personal im ärztlichen Dienst sowie in der Pflege gewinnen. © dpa/aerzteblatt.de

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