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Ausland

Frankreichs Regierung gerät wegen Impfkampagne massiv unter Druck

Dienstag, 5. Januar 2021

Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran. /picture alliance, Poupart Julien, ABACA

Paris – Wegen des extrem schleppenden Impfstarts in Frankreich gerät die Regierung immer weiter unter Druck. Man werde die Coronaimpfstrategie jetzt „verstärken, beschleunigen und vereinfachen“, kündigte Gesundheitsminister Olivier Véran heute an.

Die Impfungen sollen so bald wie möglich nun auch zum Beispiel auf Menschen über 75 Jahre, die nicht im Heim leben, ausgeweitet werden. Véran sagte außerdem, dass Anmeldungen für eine SARS-CoV-2-Impfung über Internet und Telefon möglich sein sollen. Konkret solle das übermorgen vorgestellt wer­den.

In Frankreich herrschte am heute morgen noch immer Unklarheit über die konkrete Zahl der geimpften Menschen. Gestern seien 2.000 Impfungen überschritten worden, sagte Véran.

Fakt ist, dass Frankreich im Vergleich mit vielen anderen Staaten hinten liegt. Véran versprach, dass man in den kommenden Tagen zu den Nachbarn aufschließen werde. Zum Vergleich: In Deutschland wurden mit Stand gestern mehr als 260.000 Coronaimpfungen offiziell gemeldet.

Gerade aus den Regionen gab es zuletzt immer wieder massive Kritik an Paris. So monierte der Präsident des Regionalrats von Hauts-de-France, Xavier Bertrand, keinen Überblick über die seiner Nordregion zur Verfügung stehenden Impfdosen zu haben.

„Uns wurde gesagt, dass Pflegekräfte über 50 Jahre geimpft werden können. Aber diejenigen, die an diesem Montag anriefen, um herauszufinden wo, erhielten keine Informationen“, sagte er. Eine solche Diskrepanz zwischen den Ankündigungen und der Realität vor Ort sei nicht akzeptabel. Bertrand sieht auch Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron in der Pflicht.

Dieser hatte sich gestern Medienberichten zufolge mit mehreren Verantwortlichen und Ministern, da­run­ter Véran, und Premierminister Jean Castex getroffen. Frankreich mit seinen 67 Millionen Einwohnern ist schwer von der COVID-19-Pandemie getroffen – mehr als 65.000 Menschen sind bisher gestorben. © dpa/aerzteblatt.de

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