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Ausland

Israels Regierung beschließt härteren Lockdown

Mittwoch, 6. Januar 2021

/AP Photo, Oded Balilty

Tel Aviv – Israels Regierung will mit einem härteren Coronalockdown die Infektionsdynamik bremsen. Nach einer erneuten Zunahme der Fälle beschloss das Kabinett gestern Abend eine Verschärfung der geltenden Restriktionen.

Diese soll nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ab morgen um Mitter­nacht in Kraft treten und zwei Wochen andauern. Details werden demnach noch abgestimmt. Medienbe­richten zufolge umfasst die Verschärfung unter anderem die Schließung von Schulen und Kindergärten. Das Parlament muss den Maßnahmen noch zustimmen.

In Israel hatten die Infektionszahlen nach einem vergleichsweise milden Pandemiebeginn im Sommer massiv zugenommen. Als Grund gelten unter anderem verfrühte Lockerungen. Mitte September ver­häng­te die Regierung einen zweiten Lockdown, der die Zahlen deutlich senkte. Ab Mitte Oktober setzte die Regierung schrittweise Lockerungen um, seither nahmen die Infektionszahlen wieder zu.

„Lassen Sie uns gemeinsam eine letzte Anstrengung unternehmen“, sagte Netanjahu gestern zu Beginn der Kabinettssitzung. Das Gesundheitsministerium des Landes hatte zuvor mit 8.311 Fällen den dritt­höchsten jemals verzeichneten Wert an Neuinfektionen binnen 24 Stunden vermeldet.

Am 19. Dezember startete eine massive Impfkampagne. Ende des Monats begann in dem Mittelmeer­staat ein Teillockdown. Nach dessen Regeln, die zum größten Teil weiterhin gelten, ist es unter anderem verboten, sich bei Menschen aufzuhalten, die nicht zur Kernfamilie gehören. Die Menschen dürfen sich nur noch in Ausnahmefällen mehr als 1.000 Meter von ihren Wohnorten entfernen.

Experten hatten die Maßnahmen als unzureichend kritisiert. In Israel leben rund 9,3 Millionen Men­schen. Deutschland hat etwa neunmal so viele Einwohner. Hier meldeten die Behörden zuletzt 11.897 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. © dpa/aerzteblatt.de

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