Politik
Prüft Spahn Möglichkeit einer Kanzlerkandidatur?
Freitag, 8. Januar 2021
Berlin – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Berichten zufolge in den vergangenen Wochen seine Chancen auf die Kanzlerkandidatur ausgelotet. Wie der Spiegel und die Bild heute übereinstimmend berichteten, führte er viele Telefonate mit einflussreichen CDU-Politikern. Im Rennen um den CDU-Vorsitz bildet Spahn ein Team mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet – Parteichef soll Laschet werden.
Der Spiegel berichtete unter Berufung auf „ein halbes Dutzend CDU-Mitglieder“, Spahn habe sich in Telefonaten an Landtagsabgeordnete, Fraktionskollegen und Landesfunktionäre gewandt, um deren Haltung zu einer möglichen Kanzlerkandidatur von ihm zu ergründen. Er habe dies auch „mit Hinweis auf seinen eigenen Umfragestatus als beliebtester Politiker Deutschlands“ getan.
Zuvor habe Spahn bereits versucht, seinen Teampartner Laschet über Umwege zur Aufgabe der Vorsitzkandidatur zu seinen eigenen Gunsten zu bewegen, berichtete der Spiegel weiter. Nicht nur junge Abgeordnete, auch Parteivize Volker Bouffier habe gegenüber Laschet die Idee eines möglichen Rollentauschs ins Spiel gebracht. Dieser habe jedoch abgelehnt.
Auch die Bild berichtete über Telefonate Spahns mit wichtigen Parteikollegen. Der Gesundheitsminister habe dabei gesagt, dass er über eine Kanzlerkandidatur auch dann nachdenke, wenn Laschet den CDU-Vorsitz übernehmen sollte.
Ein Vorsitzender eines CDU-Landesverbandes sagte der Zeitung, Spahn denke „sehr offen darüber nach, zu kandidieren, und sagt das in Gesprächen auch ganz eindeutig“. Einen CDU-Landesfraktionschef zitierte die Zeitung mit den Worten:
„Jens Spahn hat mir gegenüber klargemacht, dass er für eine Kanzlerkandidatur offen ist, wenn seine Umfragewerte im März wesentlich besser sind als die von Laschet.“ Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministerium erklärte laut Spiegel, Spahn tausche sich ständig mit Parteimitgliedern aus.
„Dabei geht es selbstverständlich auch um die Stimmung vor dem Parteitag, die Unterstützung für das Team mit Armin Laschet und die beste Aufstellung von CDU und CSU für das Wahljahr.“
Die Bild zitierte die gleiche Erklärung. Auf die Frage, ob Spahn in Telefonaten seine Chancen auf eine Kanzlerkandidatur sondiert habe, sagte der Sprecher demnach: „Nein, das stimmt nicht.“ © afp/aerzteblatt.de

Jens Spahn kanns einfach nicht lassen
Dazu ein Auszug von Apotheke-Adhoc:
"Auch der Bund bestellte Anfang März – laut Bericht soll es zuvor direkten Kontakt zu Spahn gegeben haben: „Per Smartphone sollen die Emix-Emissäre dem Minister persönlich Maskenangebote unterbreitet haben. Und schon vor den Verhandlungsrunden, so heißt es, habe Spahn der Emix gegenüber Aussagen gemacht, die den Spielraum eingrenzten“, schreibt der „Spiegel“. Spahn habe sich zugunsten der Firma in die Beschaffung eingemischt: „Emix hingegen hatte offenbar das Ohr des Ministers – und seine Handynummer.“
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/jens-spahn-die-lobbyistin-und-schweizer-schnoesel-skandal-um-ueberteuerte-corona-masken-a-00000000-0002-0001-0000-000174874865 & https://www.apotheke-adhoc.de/nc/nachrichten/detail/politik/spahn-die-lobbyistin-und-die-graumarkt-kids/

:))
"Die Macher hinter den Kulissen" von Hermann Ploppa. Da steht sehr verständlich und mit vielen Quellen belegt drin, warum das so ist, dass Menschen wie Herr Spahn bei uns darauf hoffen dürfen, Bundeskanzler zu werden... Viel Spaß beim Lesen.

@blatt - Richtig ... eigentlich ganz einfach
Von Rücktritt war in meinen Äußerungen übrigens auch keine Rede, sondern Herr Spahn hätte aufgrund seiner beruflichen Vorgeschichte dieses Amt gar nicht erst antreten dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
André B.

@penangexpag - Unbegreiflich
Dieser Mann sollte ganz allgemein in der Politik und BESONDERS im Gesundheitssektor keinerlei Existenz und Handlungsberechtigung haben dürfen!

Welche Alternativen gibt es, Herr Dr. Wagner?

Aussichtsreich
Ihm dürfte klar sein, daß es zwar eines Grundkonzeptes bedarf, aber immer auch ein eine flexile Anpassung an die zeitabhängige Wahrheit des Lebens notwendig ist. Solchermaßen ist er ein aussichtsreicher Kanzlerkandidat. Er könnte, falls ihm der Weg in das Kanzleramt gelingt, zwar ohne Zweifel eine schwierige Lernphase absoviern müssen. Aber wenn er - still und ganz für sich - eine nüchterne Bilanz ziehen würde, wo Frau Merkel richtig und wo sie falsch lag, dann würde sein Weg erfolgreich weitergehen. Seine Kandidatur würde zugleich die SPD daran erinnern, ihre Traumtänzerei aufzugeben. Beides zusammen könnte uns zum Wohle gereichen.

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