Ausland
Schleppende Impfungen in Griechenland – Zypern plant Alleingang
Montag, 11. Januar 2021
Athen/Nikosia – In Griechenland mit knapp elf Millionen Einwohnern sind seit dem 28. Dezember 2020 gut 44.000 Menschen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 geimpft worden. Dies teilte heute der Chef der Gesundheitsbehörde (Eody), Panagiotis Arkoumaneas, im Athener Nachrichtensender Skai mit.
„Wir werden die Impfungen beschleunigen“, sagte er. Dies hänge aber von den Impfdosen ab, die die EU zentral aus Brüssel an die Mitgliederstaaten verteilt.
Griechische Medien kritisierten, dass mit dem aktuellen Impfrhythmus die erwünsche Immunisierung von mehr als 70 Prozent der Bevölkerung erst im Herbst erreicht werden könne. Athen werde jedoch nicht im Alleingang Impfdosen kaufen, fügte der Chef der EODY mit.
Zypern hat bereits die Hilfe Israels beantragt. Präsident Nikos Anastasiades hatte am Vortag der zyprischen Zeitung Politis gesagt, er habe mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu darüber gesprochen und ihn um Impfdosen gebeten.
Dies sei keine Spaltung der EU. Die beantragte Hilfe aus Israel hänge damit zusammen, dass es Verspätungen bei den Lieferungen von Impfdosen gebe, fügte Anastasiades hinzu.
Die EU hatte beschlossen, die Impfdosen zentral zu bestellen und sie an die Mitgliederstaaten zu verteilen. Zurzeit werden jedoch weniger Impfdosen verteilt, als ursprünglich geplant war. Grund sind Engpässe bei den Produktionskapazitäten. © dpa/aerzteblatt.de

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