Ärzteschaft
Coronaschutzimpfung für Medizinstudierende im Praktischen Jahr wichtig
Dienstag, 12. Januar 2021
Berlin – Medizinstudierende im Praktischen Jahr (PJ), dem letzten Jahr des Studiums, sollten eine Coronaimpfung erhalten, denn sie arbeiten Vollzeit in Universitätskliniken und akademischen Lehrkrankenhäusern unter anderem in Notaufnahmen und auf Intensivstationen. Das fordert der Marburger Bund (MB).
„PJler nehmen Blut ab, legen Zugänge und führen körperliche Untersuchungen durch. Das alles geschieht zwangsläufig bei engerem Körperkontakt und nicht mit einem Abstand von 1,5 Metern“, sagte Philipp Schiller, Vorsitzender des Sprecherrates der Medizinstudierenden im MB.
In Notaufnahmen sowie auf Infektions- und Intensivstationen seien sie genauso wie Ärzte sowie Pflegende einem potenziell hohen Expositionsrisiko ausgesetzt. Die PJ-Studierenden hätten daher nach der Impfverordnung Anspruch auf Schutzimpfungen mit höchster Priorität, so Schiller.
Auch wenn Medizinstudierende aufgrund ihres Alters ein geringeres Risiko für einen schweren Verlauf hätten, sei es doch angesichts möglicher Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung nicht zu verantworten, ihnen vorerst keine Gelegenheit zu geben, sich selbst vor einer Infektion im Krankenhaus zu schützen, sagte er.
„Wer an der Behandlung potenziell infektiöser Patienten mitwirkt und an vorderster Stelle mithilft, die Folgen der Pandemie zu bewältigen, muss auch bei den Impfungen gleichberechtigt berücksichtigt werden“, forderte Schiller. © hil/aerzteblatt.de

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