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Politik

Krankenhäuser sehen großen Aufwand durch Pflegebudgets

Mittwoch, 13. Januar 2021

/picture alliance, ANP, Remko de Waal

Düsseldorf – 83 Prozent der Krankenhäuser schätzen den durch die Einführung des Pflegebudgets entstehenden zusätzlichen Aufwand für die Krankenhäuser als „sehr hoch“ oder „erheblich“ ein. Das geht aus dem Krankenhaus Barometer 2020 des Deutsche Krankenhausinsituts (DKI) hervor, an dem sich zwischen Ende Juni und Ende August des vergangenen Jahres 438 Akutkrankenhäuser mit mehr als 100 Betten beteiligt haben.

Mit dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz hatte der Gesetzgeber zum Jahr 2019 die Herausnahme der Pflegepersonalkosten aus den DRG-Fallpauschalen bestimmt. In der Folge hatte das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) den Anteil der Pflege am Bett aus allen DRGs herausgerechnet und in einen Pflegeerlöskatalog übertragen. Dieser bildet die Grundlage für die Budgetverhandlungen zwischen Krankenhäusern und Krankenkassen, bei denen die Pflegepersonalkosten nun krankenhaus­individuell in einem Pflegebudget zusammengefasst und verhandelt werden sollen.

Kaum Pflegebudgets verhandelt

Ursprünglich hatte der Gesetzgeber vorgesehen, dass Krankenhäuser und Krankenkassen das Pflege­budget erstmals für das Jahr 2020 verhandeln. Unter anderem wegen der Coronapandemie haben sich diese Verhandlungen jedoch in den allermeisten Fällen verzögert.

So gab nur ein Prozent der befragten Krankenhäuser im Befragungszeitraum an, dass ein Pflegebudget bereits verhandelt worden sei. Sieben Prozent der Häuser erwartete damals, das Pflegebudget im dritten Quartal 2020 zu verhandeln, 48 Prozent erwarteten eine Verhandlung im vierten Quartal und 44 Prozent erklärten, sie erwarteten kein Verhandlungsergebnis mehr im Jahr 2020.

Derzeit liegen der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) keine aktuellen Zahlen dazu vor, wie viele Pflegebudgets bereits verhandelt wurden, wie die DKG auf Anfrage erklärte. Erste Rückmeldungen aus den Bundesländern würden Ende Januar oder Anfang Februar erwartet. Derzeit gilt ein gesetzlich fest­gelegter Pflegeentgeltwert, mit dem die Pflegepersonalkosten bis zum Abschluss der krankenhaus­individuellen Pflegebudgets errechnet werden.

Auswirkungen auf die Personalsituation

Durch die Herausnahme der Pflegepersonalkosten aus den DRGs wollte die Politik verhindern, dass die Krankenhäuser auf Kosten der Pflege sparen. 47 Prozent der Krankenhäuser rechnen nun damit, dass sich die Einführung des Pflegebudgets positiv auf die angespannte Personalsituation in der Pflege auswirken wird. 38 Prozent erwarten keine Auswirkungen, 15 Prozent erwarten negative Auswirkungen.

„Eine Analyse nach Krankenhausgröße zeigt, dass von den kleineren Krankenhäusern mit weniger als 300 Betten im Vergleich vermehrt negative und von den mittleren Krankenhäusern mit 300 bis 599 Betten vermehrt positive Auswirkungen auf die Pflegepersonalausstattung erwartet werden“, schreibt das DKI. © fos/aerzteblatt.de

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