Vermischtes
Biontech peilt Produktion von zwei Milliarden Impfdosen an
Dienstag, 12. Januar 2021
Mainz/New York – Das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer wollen in diesem Jahr unter bestimmten Voraussetzungen zwei Milliarden Dosen ihres Coronaimpfstoffs herstellen. Das geht aus gestern bekannt gewordenen Unterlagen von Biontech an die US-Börsenaufsicht SEC hervor.
Bislang hatten die Unternehmen 1,3 Milliarden Dosen angepeilt. Bedingung für die höhere Produktion seien Verbesserungen und Vergrößerungen an den bisherigen Standorten sowie weitere Lieferanten und Vertragspartner für die Herstellung.
In der angestrebten Zahl von zwei Milliarden Dosen ist den Angaben zufolge die jüngst genehmigte Erhöhung von fünf auf sechs Dosen pro Ampulle enthalten. Seit dem vergangenen Freitag kann auch in der EU aus den gelieferten Ampullen von Biontech/Pfizer mehr Impfstoff entnommen werden als bisher.
Um die Fläschchen mit dem Biontech-Impfstoff besser nutzen zu können, ließ die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) zu, dass sechs statt bisher fünf Dosen aus einer Ampulle von Biontech/Pfizer gezogen werden dürfen.
Das hatte das Bundesgesundheitsministerium bereits im Dezember des vergangenen Jahres als Möglichkeit angekündigt – aufgrund einer „Über-Füllung“ der Fläschchen könne mit geeigneten Spritzen und Kanülen sechs Dosen aus einem gezogen werden.
Laut der Biontech-Unterlagen an die SEC, die auf einer Investorenkonferenz präsentiert wurden, haben die beiden Unternehmen bislang die Auslieferung von einer Milliarde Dosen in diesem Jahr fest vereinbart.
Als Produktionsstätten werden in Deutschland Mainz und ab Ende Februar Marburg in Hessen für Biontech aufgezählt sowie Puurs in Belgien, Kalamazoo, St. Louis und Andover (alle USA) für Pfizer. Biontech gab außerdem bekannt, dass bislang 32,9 Millionen Dosen ausgeliefert worden sind (Stand vorgestern).
Derzeit arbeitet das Unternehmen nach eigenen Angaben daran, die Stabilität des Präparats zu verbessern. Dabei geht es unter anderem um die hohen Anforderung an Kühltemperaturen von minus 70 Grad für eine längere Lagerung.
Außerdem versuchen die Forscher, bei der Zusammensetzung des Präparats ohne PEG (Polyethylenglykol) auszukommen. In der PEG-Umhüllung ist der eigentlich Wirkstoff verpackt. Der Hilfsstoff kann bei einigen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen. Zudem soll weiter untersucht werden, inwieweit mit dem Impfstoff auch Schwangere und Kinder geschützt werden können. © dpa/aerzteblatt.de

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