Vermischtes
Curevac will in diesem Jahr bis zu 300 Millionen Dosen Coronaimpfstoff produzieren
Mittwoch, 13. Januar 2021
Berlin – Die bisherigen Daten aus der aktuell laufenden letzten Studienphase des COVID-19-Impfstoffs CVnCoV von Curevac sind „sehr vielversprechend“. Das erklärte Unternehmenssprecher Thorsten Schüller auf Anfrage des Deutschen Ärzteblatts. Das Unternehmen plane, noch in diesem Jahr bis zu 300 Millionen Dosen zu produzieren.
Das Unternehmen hatte in der vergangenen Woche mit der Bekanntgabe einer Kooperation mit dem Pharmakonzern Bayer für Überraschung gesorgt. Neben Sanofi ist Curevac das letzte Unternehmen mit einer EU-Abnahmevereinbarung, dessen Vakzin sich noch nicht im europäischen Zulassungsprozess befindet.
Anfänglich hatte die Europäische Kommission mit 405 Millionen Dosen bei Curevac die größte Bestellung aufgegeben. Mittlerweile wurde das Unternehmen vom Herstellerteam Biontech und Pfizer überholt, die nun 600 Millionen Dosen ihres bereits zugelassenen Impfstoffs an die europäischen Mitgliedstaaten liefern sollen.
„Wir haben Mitte Dezember die Phase 2b/3 unserer Studie gestartet und erwarten zum Ende des ersten Quartals diesen Jahres Daten der Phase 2b/3-Studie. Damit wollen wir in den Zulassungsprozess gehen“, so Schüller zum Entwicklungsstand des eigenen Impfstoffs.
Wie auch Biontech und Moderna setzt Curevac auf eine erbgutbasierte Technologie. Nach anfänglich viel öffentlichem Lob für die Innovation der Tübinger, blieb das hauseigene Produkt jedoch im Verlauf von 2020 hinter den beiden Konkurrenten zurück. Dazu, ob und welche Probleme sich im Entwicklungsprozess konkret ergeben haben, äußerte sich der Sprecher nicht.
Dafür, dass in der Entwicklung noch einige Schritte zu gehen sein könnten, spricht, dass der neue Kooperationspartner hier beteiligt werden soll. „Bayer wird die Entwicklung und die Bereitstellung von Curevacs COVID-19-Impfstoffkandidaten CVnCoV in wichtigen Gebieten unterstützen“, so Schüller.
aerzteblatt.de
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Den Schritt der Kooperation sei man vor allem aufgrund der langjährigen Expertise des Pharmariesen mit Sitz in Leverkusen gegangen. Aber auch Produktions- und Distributionskapazitäten dürften eine wichtige Rolle bei der Wahl des Partners gewesen sein. Die Infrastruktur von Bayer sei für Curevac von großer Bedeutung, bestätigt Schüller.
Ähnlichen Lieferengpässen, wie sie derzeit bei Biontech und Moderna auftreten, will man mit diesem Schritt wohl vorbeugen. „Es ist unser Ziel, ein integriertes europäisches Netzwerk von erfahrenen CDMO-Partnern (Contract Development and Manufacturing Organization) für jeden der wichtigsten Herstellungsschritte des Impfstoffs CVnCoV aufzubauen“, so Schüller. „Auf dieser Basis planen wir, bis zu 300 Millionen Dosen in diesem Jahr und bis zu 600 Millionen Dosen im Jahr 2022 zu produzieren.“ © alir/aerzteblatt.de

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