Ausland
ECDC baut Datensammlung zum Impfstand in Europa auf
Dienstag, 19. Januar 2021
Stockholm – Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC baut ein System auf, mit dem frühzeitige Daten zur Verteilung und Verabreichung der Coronaimpfstoffe in Europa gesammelt werden sollen. Die Datensammlung soll zum einen die wöchentlich pro Land gelieferten Impfstoffdosen und zum anderen die Anzahl der Menschen abdecken, die bislang gegen das Coronavirus geimpft worden sind.
Damit möchte die in Stockholm ansässige Behörde unter anderem Informationen zur Effizienz der nationalen Impfkampagnen liefern und mögliche Mängel bei der Verteilung der Chargen identifizieren, wie ein ECDC-Sprecher heute mitteilte.
Aufgebaut wird die Impfübersicht demnach gemeinsam mit dem Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation WHO. Erste Daten dazu sollen voraussichtlich noch im Laufe dieser Woche veröffentlicht werden, die komplette Version wird dann nächste Woche in die Coronaübersicht des ECDC aufgenommen, sobald weitere Länder ihre Informationen zur Verfügung gestellt haben.
Später sollen auch zusätzliche Daten einfließen, um genauer widerzuspiegeln, wie viele Menschen gegen das Virus geschützt und wie erfolgreich die Impfkampagnen gewesen sind.
Die Länder sollen zweimal wöchentlich Informationen zu der Behörde nach Schweden schicken. Bei der Anzahl der verabreichten Impfungen werden die Daten in unterschiedliche Altersgruppen sowie Mitarbeiter des Gesundheitswesens und Langzeitpflegeeinrichtungen unterteilt. © dpa/aerzteblatt.de

ECDC baut Datensammlung auf...
Ein notwendiger Schritt. Hoffentlich ist mit "Aufbau" nicht erst die Entwicklung der Daten-STRUKTUR gemeint (denn DIE sollte längst vorliegen), sondern bereits die Akkumulation konkreter Daten. Das Bundesgesundheitsministerium sollte seine digitalen Maßnahmen unbedingt in Kongruenz mit diesem europäischen Konstrukt vorantreiben. Es ist abzusehen, daß bei einer effektiven Ausgestaltung und Umsetzung Interventionen von seiten der Datenschützer erfolgen werden - durchaus deren Aufgabe. Aber ebenso ist abzusehen, daß das ein Disput ohne Ende werden kann. Es wird einer politischen Entscheidung bedürfen - wie das ablaufen kann, das haben wir ja zu Genüge gesehen. Um das nicht gebetsmühlenartig zu wiederholen, muß eine Prioritätenliste geschaffen werden. Die Regierung muß sie erstellen - aber das sollte nach den bisherigen Erfahrungen rechtzeitig vom Parlament flankiert werden. In dem hier anstehenden Gegensatz von medizinischer Erfordernis einerseits und Umfang des Datenschutzes andererseits sollte wegen der Grundsätzlichkeit dieses Punktes eine Volksabstimmung durchgeführt werden mit einer simplen Frage :
"Soll bei digitalen Datensammlungen die medizinische Effektivität VOR den Belangen des Datenschutz rangieren - JA oder NEIN ?"
Bei aller berechtigten Skepsis gegenüber Volksabstimmungen : hier wäre das richtig.

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