Vermischtes
Mehr Wechsel von Krankenkassen zu Privatversicherern als umgekehrt
Donnerstag, 21. Januar 2021
Berlin – 2020 sind zum dritten Jahr in Folge mehr Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu einem privaten Krankenversicherungsunternehmen gewechselt als umgekehrt. Darauf hat der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) hingewiesen.
Danach entschieden sich im vergangenen Jahr 144.800 Personen für einen Wechsel aus der GKV in die PKV. Umgekehrt wechselten 123.400 Personen in die GKV, wobei diese Abgänge in der Regel nicht freiwillig erfolgt seien, sagte Ralf Kantak, Vorsitzender des PKV-Verbandes.
So hätten auch 2020 wieder tausende seit Geburt privatversicherte junge Leute beim Eintritt ins Berufsleben gezwungenermaßen in die GKV wechseln müssen. Derselbe Effekt betraf der PKV zufolge tausende Selbstständige bei Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.
„Im Saldo ergab sich ein Plus von 21.400 Versicherten zu Gunsten der PKV “, so Kantak. Auch die Zahl der privaten Krankenzusatzversicherungen sei weiter gestiegen – um 2,4 Prozent auf 27,3 Millionen.
Dass jedes Jahr fast 300.000 Versicherte zwischen den beiden Systemen wechseln, zeigt laut Kantak einen funktionierenden Wettbewerb. „Dieser motiviert GKV und PKV gleichermaßen, stetig besser zu werden, um die Versicherten zu überzeugen – und stärkt somit die Qualität des deutschen Gesundheitswesens“, so der Verbandsvorsitzende.
Die Zahl der Vollversicherten in der PKV belief sich 2020 auf 8,7 Millionen, ein leichtes Minus von 0,1 Prozent. Hierbei sind auch die Sterbefälle berücksichtigt.
Der Verband weist außerdem daraufhin, dass die betrieblichen Krankenversicherungen boomen. 13.500 Unternehmen in Deutschland böten ihren Mitarbeitern mittlerweile eine komplett vom Arbeitgeber gezahlte betriebliche Zusatzkrankenversicherung an. Das entspricht laut dem PKV-Verband einem Wachstum von 29 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 (10.500 Betriebe). © hil/aerzteblatt.de

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