Vermischtes
Erster Lockdown: Studie zeigt Zunahme von Angst und Depressivität
Mittwoch, 20. Januar 2021
Mainz – Während der ersten Infektionswelle mit SARS-CoV-2 und dem Beginn des Lockdowns im Frühjahr 2020 waren Ängstlichkeit und Depressivität in der Bevölkerung erhöht. Das zeigt eine Untersuchung des Psychologischen Instituts der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) zusammen mit der Philipps-Universität Marburg und dem Universitätsklinikum Essen.
Die Wissenschaftler befragten dafür 19.823 Personen. Laut ihren Ergebnissen waren die allgemeine Ängstlichkeit und Depressivität in dem Befragungszeitraum vom 25. März bis 13. April 2020 höher als in einem Befragungszeitraum vor dem ersten Lockdown vom 10. bis 24. März 2020.
„Dabei bewegten wir uns für die Gesamtstichprobe was Ängstlichkeit angeht im Bereich kleiner Effekte (Cohen’s d = 0.18) und was Depressivität angeht im Bereich mittlerer Effekte (Cohen’s d = 0.63).
Einschränkend ist allerdings zu sagen, dass es sich um Querschnittsstudien handelt, das heißt, es fanden keine wiederholten Beobachtungen in derselben Stichprobe statt“, berichteten die Wissenschaftler auf Nachfrage des Deutschen Ärzteblattes.
Frauen, junge Menschen, geringer gebildete Personen und Personen mit psychischen Störungen zeigten sich besonders stark belastet. In einem dritten Befragungszeitraum vom 17. April bis 15. Mai 2020 waren die Werte von Ängstlichkeit und Depressivität wieder etwas geringer – jedoch weiterhin erhöht verglichen mit dem ersten Befragungszeitraum.
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Die Studienteilnehmer berichteten zudem über zahlreiche Einschränkungen und Veränderungen aufgrund der Beschränkungen, zum Beispiel Einschränkungen in ihrer Berufstätigkeit und den Freizeitaktivitäten, vermehrte Konflikte zu Hause oder erhöhte Einsamkeit. Dabei zeigten sich Personen mit einer psychischen Störung besonders betroffen.
Für die Wissenschaftler überraschend war, dass die Dauer der Kontaktbeschränkungsmaßnahmen fast keinen Einfluss auf die wahrgenommene Belastung hatten. Dies könnte nach Einschätzung der Studienleiter darauf hindeuten, dass für die berichtete Belastung eher die gesundheitlichen Bedrohungen durch die Pandemie und weniger die getroffenen Schutzmaßnahmen verantwortlich sind.
In einer Nachfolgestudie wollen die Forscher nun die psychischen und körperlichen Langzeiteffekte der Pandemie analysieren. Dabei soll es auch um die Einstellung der Bevölkerung zur Impfung gegen SARS-CoV-2 gehen. © hil/aerzteblatt.de

Risiken und (Neben)wirkungen
Aber wer wer hat eigentlich die Wirksamkeit untersucht? Während die Hypothese plausibel erscheint (weniger Geschäft - weniger Kontakte - weniger Infektionen - weniger Erkrankungen) ist mir noch kein wissenschaftlicher Nachweis dieser theoretischen Kausalkette bekannt.

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