Politik
Gematik legt Whitepaper zur TI-Weiterentwicklung vor
Donnerstag, 21. Januar 2021
Berlin – Erste mögliche Eckpunkte zur geplanten Weiterentwicklung der Telematikinfrastruktur (TI) legte heute die Gematik mit dem Whitepaper „TI 2.0 - Arena für digitale Medizin“ vor. Auf Basis des Ideenpapiers wolle man in den Fachaustausch zum „Technologiesprung“ gehen. Die Umstellung auf die TI 2.0 soll schrittweise und parallel mit dem Regelbetrieb bis zum Jahr 2025 erfolgen.
Mit der TI 2.0 will die Gematik komplexe, aber klare Grundbedingungen – wie Nutzerzentriertheit, Interoperabilität und einen stabilen sicheren Betrieb – in den Mittelpunkt der Konzeption stellen.
„Wir denken unser Angebot und unseren Auftrag komplett neu“, erklärte Markus Leyck Dieken, Geschäftsführer der Gematik. Man wolle als „Nationale Agentur für Digitale Medizin“ eine gemeinsame Arena für alle Akteure schaffen und so Teamwork und Spitzenleistungen in der Gesundheitsversorgung und dem Gesundheitsmanagement durch benötigte Infrastruktur und Dienste unterstützen.
Die im Papier skizzierte neue Architektur der TI basiert unter anderem auf einer universellen Erreichbarkeit der Dienste durch Zugangsschnittstellen im Internet. Dies ermögliche auch den mobilen Zugriff auf die TI-Anwendungen.
Der Wegfall proprietärer IT-Lösungen (zum Beispiel Konnektor) soll Kosten senken, den Betrieb stabilisieren und die Integration weiterer medizinischer Berufsgruppen erleichtern. Zudem soll die Verantwortung für Datenschutz und -sicherheit stärker auf professionelle Rechenzentren mit moderner Sicherheitsarchitektur der TI konzentriert werden.
Gegenüber den Smartcards der TI (eGK, HBA, SMC) sollen in der künftigen TI-Architektur sogenannte „Identity Provider“ (zum Beispiel Krankenkassen oder Ärztekammern) die Authentifizierung der jeweiligen Nutzer übernehmen. Dieses „föderierte Identitätsmanagement“ soll mehr Flexibilität und Nutzerfreundlichkeit durch die einfache Nutzung von Identitätsbestätigungen der TI für eigene digitale Angebote der Nutzergruppen ermöglichen.
Auch soll für die interoperablen TI-Schnittstellen der international anerkannte Standard HL7-FHIR genutzt werden. Die solchermaßen standardbasierten strukturierten Daten und Schnittstellen sollen die Verfügbarkeit bei Produkten und Services erhöhen.
Den sicherheitstechnischen Überbau soll ein automatisiert verarbeitbares Regelwerk zu allen relevanten rechtlichen, organisatorischen und technischen Aspekten bilden. Die Einhaltung soll die gematik als übergreifend verantwortliche Stelle durchsetzen. © aha/aerzteblatt.de

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