Ausland
Frankreich: Bei Flügen und Schiffsreisen aus EU nun Coronatest nötig
Montag, 25. Januar 2021
Paris – Zur Eindämmung der Coronapandemie sind in Frankreich gestern neue Einreisebeschränkungen in Kraft getreten. Menschen, die auf dem Luft- oder dem Seeweg aus anderen EU-Ländern einreisen, müssen nun mit einem PCR-Test, nachweisen, dass sie keine Coronainfektion haben. Der Test darf nicht älter als 72 Stunden sein. Für Einreisen auf dem Landweg, etwa bei Pendlern, gilt weiterhin keine Testpflicht.
Bislang galt die Testpflicht für Reisende aus der EU nur auf der Mittelmeerinsel Korsika und in den französischen Überseegebieten. Bei Einreisen aus Nicht-EU-Ländern sind negative Coronatests bereits seit Mitte Januar Pflicht in ganz Frankreich.
Derzeit kommen wöchentlich rund 62.000 Menschen aus dem Ausland in Frankreichs Häfen und auf den Flughäfen des Landes an, wie Verkehrsminister Jean-Baptiste Djebbari mitteilte. Auf dem Pariser Großflughafen Roissy-Charles-de-Gaulle wurden Testzentren eingerichtet, in denen aus anderen EU-Ländern Einreisende sich auf Corona untersuchen lassen können.
Frankreich hat mit weiter steigenden Coronainfektionszahlen und Verzögerungen bei der Impfkampagne zu kämpfen. Bis vorgestern erhielten eine Million Menschen im Land mindestens eine der zwei benötigten Impfdosen, wie Premierminister Jean Castex mitteilte.
In Frankreich werden zuerst Menschen ab 75 Jahren sowie Beschäftigte in Pflege- und Gesundheitsberufen ab 50 Jahren geimpft. In Deutschland bekamen bislang knapp 1,5 Millionen Menschen die erste Impfdosis.
Das französische Gesundheitsministerium teilte mit, dass seit Beginn der Pandemie landesweit 72.877 Coronatote gezählt wurden. Ressortchef Olivier Véran warnte, wenn die gegenwärtigen Restriktionen wie eine landesweite nächtliche Ausgangssperre ab 18 Uhr sich als unzureichend erwiesen, sei ein erneuter Coronalockdown nicht auszuschließen.
Regierungssprecher Gabriel Attal sagte dem Sender France 3, alle Szenarien lägen „auf dem Tisch“. „Die nächsten Tage werden entscheidend sein“, fügte er hinzu. Mehrere Infektiologen äußerten die Einschätzung, dass ein dritter Lockdown in Frankreich nach denen von März bis Mai sowie von Oktober bis Dezember unvermeidlich sei. © afp/aerzteblatt.de

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