Politik
Landkreistag sieht viele Krankenhäuser wirtschaftlich gefährdet
Montag, 1. Februar 2021
Berlin – Der Deutsche Landkreistag sieht viele Krankenhäuser vor allem in ländlichen Regionen infolge der Coronakrise wirtschaftlich massiv gefährdet. Der Bund müsse Mindereinnahmen durch Erlösausfälle ausgleichen, forderte der Präsident des Landkreistags, Reinhard Sager.
„Es ist mit ein paar Brotkrumen für einen kleinen Teil der Krankenhäuser nicht getan. Das führt zu massiven wirtschaftlichen Schwierigkeiten und drohenden Insolvenzen zahlreicher Krankenhäuser.“
Vor allem die Kliniken außerhalb der Ballungszentren seien davon betroffen. Gerade diese leisteten einen besonderen Beitrag zur flächendeckenden Gesundheitsversorgung. Morgen kommt Sager zufolge ein Expertenbeirat zur Finanzierung der Krankenhäuser in der Pandemie zusammen.
Laut Sager betreibt mehr als die Hälfte der Landkreise eigene Krankenhäuser an 273 Standorten. Aktuell seien sehr viele Krankenhäuser massiv gefährdet. Die wirtschaftliche Situation verschlechtere sich zusehends aufgrund der seit dem Spätherbst fehlenden Unterstützungsleistungen durch den Rettungsschirm des Bundes.
Die Bedingungen seien zu rigide, um an finanzielle Unterstützung zu kommen, kritisierte Sager. „Es sind alle Krankenhäuser von der Pandemie massiv betroffen, halten Betten für Coronapatienten frei, verschieben geplante Operationen und müssen Tag für Tag erhebliche hygienebedingte Einschränkungen hinnehmen.“
Hinzu kämen hohen Einnahmeverluste infolge der personalintensiven Betreuung von Patienten mit COVID-19-Erkrankungen. Notwendig sei ein Konzept zur finanziellen Sicherung der Krankenhäuser für das gesamte Jahr 2021. Einen Ganzjahresausgleich habe es 2020 gegeben, für 2021 sei er allerdings derzeit nicht geplant. © dpa/aerzteblatt.de

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