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Neues Online-Tool bestimmt individuelles Darmkrebsrisiko

Dienstag, 2. Februar 2021

/Rasi, stock.adobe.com

Bremen – Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) haben ein digitales Werkzeug entwickelt, das auf der Basis von Lebensstilfaktoren das individuelle Risiko bestimmen soll, in den kommenden zehn Jahren an Darmkrebs zu erkranken.

Es soll Einzelpersonen mit Empfehlungen motivieren, ihren Lebensstil zu ändern und Ärzten aufzeigen, welche Patienten besonders gefährdet sind.

Die Wissenschaftler um Krasimira Aleksandrova, stellver­tretende Leiterin der Abteilung Epidemiologi­sche Methoden und Ursachenforschung am BIPS, haben ihren Algorithmus und dessen Grundlagen in der Fachzeitschrift BMC Medicine vorgestellt (2021; DOI: 10.1186/s12916-020-01826-0).

Das Modell basiert auf Gesundheitsdaten von 255.482 Teilnehmern der EPIC-Studie, die in den Jahren 1992 bis 2000 nicht an Krebs erkrankt waren und bis zu 15 Jahre lang nachbeobachtet wurden. Zusätz­lich nutzten die Wissenschaftler weitere Daten von 74.403 Teilnehmern, um das Modell zu vali­dieren.

Während des Studienzeitraums traten in der Entwicklungs- und Validierungsstichprobe 3.645 bezieh­ungs­­weise 981 Fälle von Darmkrebs auf.

„Das Modell berücksichtigt das individuelle Alter, den Taillenumfang und die Körpergröße sowie kriti­sche Ernährungs- und Lebensstilfaktoren, die das Risiko einer Person, in den nächsten zehn Jahren an Darmkrebs zu erkranken, beeinflussen können“, erläuterte Aleksandrova.

Dazu gehörten etwa der tägliche Alkoholkonsum, der Raucherstatus, körperliche Inaktivität und die Auf­nahme von Gemüse, Milchprodukten, verarbeitetem Fleisch sowie von Zucker und Süßwaren.

Sie wies darauf hin, dass Darmkrebs eine der führenden Ursachen für Krebsmorbidität und -mortalität sei. Dennoch lasse er sich weitestgehend vermeiden. „Wir hoffen, dass unser Modell dazu beitragen kann, indem es die Menschen zu einem gesünderen Lebensstil motiviert“, betonte die Wissenschaftlerin. © hil/aerzteblatt.de

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