Politik
Mehrheit der Bevölkerung will sich freiwillig gegen COVID-19 impfen lassen
Donnerstag, 4. Februar 2021
Berlin – Mit 58 Prozent würde sich die Mehrheit der Menschen in Deutschland freiwillig gegen COVID-19 impfen lassen. Ein knappes Drittel der Bevölkerung (28 Prozent) lehnt eine freiwillige Impfung aber eher ab. Dies sind die Ergebnisse eines dem Deutschen Ärzteblatt vorliegenden Ergebnisberichtes des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojektes Understand-ELSED.
Auf Basis einer repräsentativen Onlinebefragung sowie vertiefenden Interviews, die im November und Dezember 2020 durchgeführt wurden, hat das Expertenteam auch weitergehende Aspekte, wie Faktoren der unterschiedlichen Wahrnehmung von Coronaschutzimpfungen, näher beleuchtet.
Das Team um Projektleiterin Meike Watzlawik von der Sigmund Freud Privatuniversität Berlin verweist darauf, dass Bedenken, wie die Gruppe der kritisch eingestellten Bevölkerung (also „Impfgegner” oder „Corona-Leugnende”) reagieren würde, das am häufigsten genannte Argument gegen eine verpflichtende Coronaschutzimpfung waren.
Die zentrale Empfehlung zur Förderung der freiwilligen Impfbereitschaft: Die Krisen- und Gesundheitskommunikation sollte langfristig versuchen, das Vertrauen in die entsprechenden Akteure zu steigern.
Kurzfristig erscheine es besonders relevant, Gruppen mit geringerer Impfbereitschaft gezielt anzusprechen. Dies beträfe laut der Erhebung etwa die 20-29-Jährigen sowie Gruppen mit noch nicht lange zurückliegendem familiären Migrationshintergrund.
Allgemein wurden mögliche Nebenwirkungen oder Langzeitfolgen (Risiko) aufgrund einer „kurzen Testdauer” der Impfung von vielen Befragten als höher eingeschätzt als der Schutz vor einer Coronavirusinfektion (Nutzen).
Hierzu trage laut Expertenteam bei, dass viele der Befragten das eigene Risiko eines schweren COVID-19 Verlaufs von sich weisen, über sich selbst also sagen, nicht zu einer „Risikogruppe” zu gehören.
Und: Eine starke, negative Korrelation wurde zudem mit der Häufigkeit des Zugangs zu Twitter und der Impfbereitschaft festgestellt. Dies könne bedeuten, dass vor allem über Twitter irreführende oder falsche Informationen kommuniziert und aufgenommen werden, so die Wissenschaftler. © aha/aerzteblatt.de

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