Ärzteschaft
Immunsuppression: Dermatologen empfehlen SARS-CoV-2-Impfung
Donnerstag, 11. Februar 2021
Berlin – Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) empfiehlt die Impfung gegen SARS-CoV-2 auch bei Patienten, die eine Immunsuppression oder eine immunmodulierende Therapie erhalten. Vor der Impfung sollten die behandelnden Ärzte jedoch beurteilen, ob und gegebenenfalls wie die laufende immunsuppressive Therapie angepasst werden kann, um den besten Impferfolg zu gewährleisten.
Im Augenblick sind in der Europäischen Union drei Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 zugelassen. Bei allen drei handelt es sich laut der Fachgesellschaft um Impfstoffe, die kein infektiöses Virus enthalten.
„Bezüglich Immunogenität, Sicherheit und Wirksamkeit bei Immunsupprimierten wurde keiner der Impfstoffe untersucht. Zu erwarten ist, dass die Wirksamkeit des Impfstoffes in Abhängigkeit von Art und Ausmaß der Immunsuppression beziehungsweise -defizienz eingeschränkt sein kann“, berichtet die Fachgesellschaft.
Keines der drei empfohlenen Präparate erwähne Immunsuppression oder immunmodulierende Therapie als Kontraindikation, jedoch lägen aus den Zulassungsstudien eben auch keine Daten zu diesen Patientengruppen vor, so die DDG.
Die DGG betont, dass die immunsupprimierenden oder immunmodulierenden Therapien auch während der Impfung fortgesetzt werden sollten. Anzustreben sei aber die möglichst geringste Immunsuppression zum Zeitpunkt der Impfung.
Sofern medizinisch machbar, sollte aber eine Behandlung mit Rituximab pausieren und eine Therapieumstellung erwogen werden, um eine verbesserte Impfantwort zu ermöglichen. „Unter Rituximab führten Totimpfstoffe gegen Pneumokokken oder Influenza nur zu einer reduzierte Immunantwort“, begründet die DDG diese Empfehlung. © hil/aerzteblatt.de

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