Vermischtes
Aufnahmestopp an Klinikum Spandau wegen Coronavariante
Freitag, 12. Februar 2021
Berlin – Nach einer Häufung von Nachweisen einer besonders ansteckenden Coronavariante gilt an einem Berliner Krankenhaus ein Aufnahmestopp. Bis 25. Februar würden keine stationären Patienten am Vivantes-Klinikum Spandau aufgenommen, teilte der landeseigene Klinikkonzern heute auf seiner Webseite mit. Eine Ausnahme gilt für psychiatrische Patienten. Die Rettungsstelle bleibe nur für die Erstversorgung von Schlaganfallpatienten geöffnet.
55 Infektionen mit der zunächst in Großbritannien entdeckten Variante B.1.1.7 sind nach Vivantes-Angaben bisher in dem Haus mit seinen rund 600 Betten nachgewiesen. Unter den Betroffenen seien 17 Mitarbeiter. Die Nachweise kämen aus verschiedenen Fachbereichen. Bisher geht die Klinik davon aus, dass die Mutante von einem Patienten eingeschleppt wurde, der sich zuvor im Ausland aufgehalten hatte.
Im Unterschied zu einem kürzlich festgestellten Variantenausbruch am Vivantes Humboldt-Klinikum in Reinickendorf wurde das Spandauer Krankenhaus nicht unter Quarantäne gestellt, wie Vivantes erklärte.
Dabei hatten Mitarbeiter nur noch zwischen ihrem Zuhause und der Klinik pendeln dürfen. Mitarbeiter der Spandauer Klinik würden nun täglich per Schnelltest getestet, hieß es. Zudem erhielten sowohl Mitarbeiter wie Patienten zwei Mal wöchentlich einen PCR-Test.
Nach den ansteckenderen Coronavarianten wird seit einigen Wochen verstärkt gesucht, sie kursieren bereits in vielen Ländern verstärkt. Wie verbreitet Mutanten in Deutschland sind, wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) derzeit untersucht. Das RKI geht davon aus, dass der Anteil der Infektionen wächst, die von Varianten ausgelöst werden.
In Berlin sind zwischen Pandemiebeginn im März 2020 und Januar 2021 (Datenstand: 25. Januar, 12 Uhr) rund 1.370 Coronafälle erfasst worden, in denen sich die Betroffenen in medizinischen Einrichtungen angesteckt haben. Das geht aus einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Abgeordneten Florian Kluckert hervor, die heute veröffentlicht wurde.
Bundesweit sind nach RKI-Daten knapp 22.000 Coronafälle im Zusammenhang mit einer Betreuung/Unterbringung in Krankenhäusern, Arztpraxen, Dialyseeinrichtungen und Rettungsdiensten bekannt. Bei Beschäftigten dieser Einrichtungen wurden mehr als 66.000 Fälle nachgewiesen. © dpa/aerzteblatt.de

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