Ärzteschaft
Sachsen-Anhalt zieht ein Jahr nach Start der Landarztquote positives Fazit
Montag, 15. Februar 2021
Magdeburg – Zufrieden mit dem Start der Landarztquote in Sachsen-Anhalt sind das Gesundheitsministerium und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) des Bundeslandes. „Insgesamt 277 Bewerbungen im letzten Jahr und diejenigen, die eine Zulassung erhalten haben, berichten, dass es eine der besten Entscheidungen des Lebens war, sich über die Landarztquote zu bewerben. Auch das Feedback der Studierenden gibt uns Recht: Die Landarztquote ist der richtige Weg“, sagte der KV-Vorstandsvorsitzende Jörg Böhme.
Mit der Landarztquote erhalten Bewerber über eine Vorabquote von fünf Prozent die Chance auf einen Medizinstudienplatz, wenn sie sich verpflichten, nach dem Studium und der anschließenden Facharztweiterbildung für mindestens zehn Jahre in der hausärztlichen Versorgung in unterversorgten oder drohend unterversorgten Regionen im Land tätig zu sein.
Im vergangenen Jahr – dem ersten Jahrgang mit einer Landarztquote – erhielten 13 Frauen und sieben Männer im Rahmen der Quote ihre Zulassung zum Studium der Humanmedizin. Derzeit sind laut der KV 277,5 Hausarztstellen in Sachsen-Anhalt nicht besetzt und Prognosen zeigen, dass bis 2032 weitere 260 freie Stellen hinzukommen werden. „Die Zulassung von Studierenden über die Landarztquote ist ein weiterer wichtiger Baustein neben den zahlreichen Maßnahmen der KV, um die Menschen in den ländlichen Regionen Sachsen-Anhalts auch in Zukunft medizinisch versorgen zu können“, betonte Böhme.
Bis 31. März 2021 können sich Interessierte jetzt für das Auswahlverfahren zum Wintersemester 2021/2022 bewerben. „Die Anzahl der neuen Plätze richtet sich nach der Studienplatzkapazität an den Universitäten in Magdeburg und Halle“, sagte Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD).
Bewerber werden zu einem spezifischen Studierfähigkeitstest eingeladen, der auch die Motivation und Eignung zur hausärztlichen Tätigkeit in einer ländlichen Region zum Inhalt hat. Dessen Ergebnis bestimmt 50 Prozent des Bewerbungserfolges, mit 40 Prozent zählt eine einschlägige Berufsausbildung oder -erfahrung, mit zehn Prozent die Abiturnote.
„Durch die Landarztquote kann nicht ausschließlich ein Einser-Abiturient ein guter Hausarzt werden, sondern auch jemand, der bereits im Kontakt mit Patienten seine soziale Kompetenz und Empathiefähigkeit in seinem Beruf bewiesen hat“, sagte Grimm-Benne. © hil/aerzteblatt.de

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