Politik
Grundschullehrer und Erzieher sollen früher gegen SARS-CoV-2 geimpft werden
Freitag, 19. Februar 2021
Berlin – Grundschullehrer und Erzieher sollen in der Impfpriorisierung gegen SARS-CoV-2 offenbar eine Gruppe nach vorne rücken. Das war heute bei einer Pressekonferenz von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) herauszuhören.
Spahn sprach davon, wenn es mit den Länden Konsens dazu gebe, dass Grundschullehrer und Erzieher vorgezogen werden sollten, dann könne man sehr zügig die derzeitige Impfverordnung ändern. Dieser Konsens sei laut Spahn in den Bundesländern ersichtlich. Umsetzen müssten das die Länder. Am Montag wollen Bund und Länder darüber in ihrer Schaltkonferenz beraten.
Die Lehrer würden dann den Impfstoff von Astrazeneca erhalten. Bisher sind Lehrer und Erzieher in Gruppe 3 gemeinsam etwa mit den meisten Vertragsärzten einsortiert. Holetschek betonte, man müsse die Priorisierungen ständig im Auge behalten und gegebenfalls auch anpassen. Er forderte mehr Flexibilät von der Ständigen Impfkommission (STIKO).
Spahn sagte, man könnte bei der Gruppe der Grundschullehrer und Erzieherinnen von kleinen Kindern das gut argumentieren, da in der Betreuung und im Kontakt der Abstand nicht eingehalten werden könne.
STIKO-Chef Thomas Mertens hatte sich erst kürzlich gegen das Vorziehen von Lehrern allgemein und Erziehern ausgesprochen. Es gebe keine Notwendigkeit, Lehrer abweichend von der Empfehlung vorzuziehen, hatte er gesagt. Lehrer mit entsprechendem Alter und solche mit besonderen Vorerkrankungen würden ja bereits priorisiert.
Die STIKO schlägt bislang anhand von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Risikoabwägungen die Eingruppierungen vor. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) erstellt dazu eine Verordnung, die sich bisher zumeist an der STIKO orientiert hat.
Spahn hatte das bislang immer verteidigt. Zuletzt hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) aber die Lehrer als zu bevorzugende Gruppe ins Gespräch gebracht. Die Gesundheitsminister der Länder hatten einen Prüfauftrage von der Bund-Länder-Konferenz erhalten. © may/aerzteblatt.de

Welche Expertise hat schon die STIKO, wenn Spahn anderer Meinung ist? :-)
Klar, Ärzte haben auch so gut wie keine Risiken. Keine Patientenkontakte mit Menschen, die ggf. infektiös sind und es noch nicht wissen. In der Fahrschule lernt man, dass man sich als Ersthelfer zuerst seine eigene Sicherheit kümmern muss. Erst anschließend kommt das Unfallopfer.
Bei Ärzten gilt, aber nur in D, das Umgekehrte: Zuerst die Patienten und zum Schluss der Arzt.
Sachen gibt's, die gibt's garnicht.

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