Ausland
Argentinien: Neue Gesundheitsministerin verspricht faire Impfpolitik
Montag, 22. Februar 2021
Buenos Aires – Nach dem Rücktritt ihres Vorgängers wegen Vorzugsbehandlung politischer Verbündeter bei der Impfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 hat die neue argentinische Gesundheitsministerin eine faire Impfstrategie angekündigt.
„Jeder Argentinier kann versichert sein, dass die Impfungen nach genauen gesundheitspolitischen Maßstäben verteilt werden“, schrieb Carla Vizzotti vorgestern nach ihrer Vereidigung auf Twitter. „Wir kontrollieren den gerechten Zugang zur Impfung.“
Am Tag zuvor hatte Argentiniens Präsident Alberto Fernández den bisherigen Gesundheitsminister Ginés González García entlassen, nachdem bekannt geworden war, dass der Regierung nahe stehende Personen außer der Reihe geimpft worden waren. Insgesamt soll der Ex-Minister 3.000 Impfdosen zur persönlichen Verfügung reserviert haben.
Neben dem regierungsnahen Journalisten Horacio Verbitsky, der in einer Radiosendung von seiner Impfung im Gesundheitsministerium erzählte und den Skandal damit ausgelöst hatte, war auch der mächtige Gewerkschaftsboss Hugo Moyano mit besten Verbindungen in Regierungskreise und die Halbwelt gemeinsam mit seiner Frau und seinem 20-jährigen Sohn geimpft worden.
In Argentinien wird vor allem mit dem russischen Vakzin Sputnik V geimpft, zuletzt trafen auch erste Dosen des Pharmakonzerns Astrazeneca ein. Bislang sind von den knapp 45 Millionen Argentiniern gerade einmal rund 392.000 geimpft worden.
Seit Beginn der Coronapandemie haben sich in dem südamerikanischen Land gut zwei Millionen Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert. Gut 51.000 Patienten sind im Zusammenhang mit COVID-19 gestorben. © dpa/aerzteblatt.de

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