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Ärzteschaft

Digitalisierungs­konferenz nimmt ÖGD, ePA und DiGA in den Fokus

Mittwoch, 24. Februar 2021

/leowolfert, stockadobecom

Potsdam – Mit Blick auf die Coronapandemie stellt die umfassende Digitalisierung der Gesundheitsäm­ter einen „ganz wichtigen Schritt“ dar. Das hat heute Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Non­nemacher (Grüne) betont.

„Ziel ist es, durch Digitalisierung vorhandene Ressourcen auf die aktuelle Bekämpfung und Verhütung von Infektionskrankheiten beim Menschen zu konzentrieren“, sagte sie in einem Videostatement zur 16. Brandenburger Landeskonferenz „Digitalisierung im Gesundheitswesen“.

Bund und Länder seien sich darin einig, dass die Digitalisierung einen wichtigen Beitrag dazu leiste, die Arbeit des Öffentlichen Gesundheitsdienstes erfolgreicher zu gestalten und Verfahren zu beschleunigen, so Nonnemacher.

Mit Bezug auf die SARS-CoV-2-Impfstrategie sagte Nonnemacher, deren Umsetzung sei die „momentan größte Sorge im Amt“. Aktuell gehe es beispielsweise darum, die Impfung von weiteren Bevölkerungs­gruppen wie Grundschullehrern und Erziehern und in den Arztpraxen vorzubereiten. Ab kommender Wo­che soll in einem Modellversuch zunächst in fünf Praxen geimpft werden, noch im März soll diese Zahl dann auf 50 Praxen erhöht werden.

Ebenfalls im Rahmen der Konferenz äußerte sich Markus Leyck Dieken, Alleingeschäftsführer der Ge­ma­tik, zum Stand der am Jahresanfang gestarteten Implementierung der elektronischen Patientenakte (ePA) in den Versorgungsalltag. Erste aus den Anwendungstests in ausgewählten Arztpraxen gewonnene Er­kenntnisse sollen demnach im zweiten Quartal vorliegen.

Er gehe davon aus, so Leyck Dieken, dass die IT-Industrie bin zum Juli die für den flächendeckenden Ein­satz in den Praxen nötige technische Ausstattung liefere. Dann könne sich der volle Nutzen der ePA für Patienten und Ärzte entfalten. Er appellierte nachdrücklich an die niedergelassenen Ärzte, sich zeitnah bei der jeweils zuständigen Kammer um einen elektronischen Heilberufsausweis (eHBA) zu bemühen. Dieser bilde einen „immanent wichtigen Bestandteil“ vieler digitaler Anwendungen.

Daniela Teichert, Vorsitzende des Vorstandes der AOK Nordost, erhofft sich von den digitalen Akten ei­nen Beitrag zu Reduktion der Über, - Unter, und Fehlversorgung. Wichtig sei aber, sowohl nicht IT-affine Versicherte als auch die Ärzte für die neue digitale Versorgungslandschaft „fit“ zu machen.

Um eine zur Akzeptanz beitragende Informationspolitik drehte sich auch die Gesprächsrunde zu digita­len Gesundheitsanwendungen (DiGA).

Holger Rostek, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Branden­burg, verwies bezüglich der vor gut vier Monaten gestarteten DiGA, darauf, dass für die Ärzte noch viele offene Fragen zum Nutzen im jeweiligen Behandlungsalltag bestünden.

Nur eine gute Kommunikation zu diesem Aspekt mit der Zielgruppe Ärzteschaft werde dazu beitragen, die Akzeptanz zu steigern und die DiGA erfolgreich in die Versorgungslandschaft zu integrieren.

Bislang seien durch die Kassen bundesweit rund 4.600 Zugriffscodes ausgegeben worden, erläuterte Mi­chael Weller, Leiter des Stabsbereichs Politik beim GKV-Spitzenverband. Insgesamt laufe das Procedere „ganz gut“ – allerdings gebe es durchaus Raum für Anpassungen. Wünschenswert seien beispielsweise klarere gesetzliche Vorgaben zu Fragen der Verordnungsablehnung bei Kontraindikationen oder auch des möglichen „off-label-use“.

Zudem seien aus Kassensicht flexiblere Verordnungsdauern und Kostenerstattungsmodelle denkbar. So könne man sich, unabhängig vom immer noch laufenden Schiedsverfahren zur Kostenerstattung, pers­pektivisch „erfolgs- und anwendungsorientierte Ansätze“ vorstellen. © aha/aerzteblatt.de

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