Politik
Corona: FDP plädiert für nationales Impfportal
Donnerstag, 4. März 2021
Berlin – Die FDP-Fraktion hat die Bundesregierung aufgefordert, zeitnah ein nationales Impfportal einzurichten. Der derzeitige Mangel an Impfstoff könnte in einigen Wochen ins Gegenteil umschwenken. Es stehe die Lieferung von neuem Impfstoff an, woraus eine erhebliche Überbelastung von Impfzentren entstehen könnte. Die Kapazitäten der Impfzentren reiche möglicherweise schon ab März nicht mehr, heißt es in einem entsprechenden Antrag der Fraktion.
Die Abgeordneten argumentieren, dass sich bei der Vergabe der Impftermine bereits in der Vergangenheit Probleme offenbart hätten. Zudem sei die Verteilung des Impfstoffes für die Länder mit großen Herausforderungen verbunden.
Den Abgeordneten zufolge ist für sie oft nicht ersichtlich, wie der Impfstoff auf die einzelnen Zentren verteilt wird und wie viele Impfdosen vor Ort noch abrufbar zur Verfügung stehen. Deshalb werde ein Teil der ausgelieferten Impfdosen aktuell aus Vorsicht zurückgehalten, damit eine Garantie für eine zweite Dosis gewährleistet werden kann.
„Es liegen somit mehrere Hunderttausende Dosen auf Lager, die aus diesem Grund nicht für eine erste Impfung genutzt werden können“, heißt es dazu in dem Antrag. Erschwerend komme hinzu, dass zur Erfassung der Impfstoffverfügbarkeit und -verteilung verschiedenste Systeme, darunter Telefax und Microsoft Excel, genutzt würden.
Das sei nicht mehr zeitgemäß. „Die Schnittstellen zwischen den unterschiedlichen Softwaresystemen sowie ein bundesweit einheitliches Impfmanagement fehlen“, kritisierten die Abgeordneten. Sie haben deshalb die frühzeitige Erarbeitung eines bundesweiten Impfmanagements gefordert.
Konkret heißt das: Die FDP-Fraktion hat beantragt, dass die Bundesregierung im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel ein Nationales Impfportal in Form eines Online-Tools entwickeln lässt, das die Impftermine koordiniert und verlässlich vergibt.
Zudem soll eine zweite Softwarelösung das bundesweite Impfmanagement steuern und die Verteilung der Vakzine auf die einzelnen Impfzentren steuern.
„Ziel soll es sein, dass die Impftermine nicht mehr verschoben oder abgesagt werden müssen und kurzfristig mehr oder weniger Lieferungen von Impfstoff bei der Terminvergabe einkalkuliert werden“, erklärten die Abgeordneten. © hil/sb/aerzteblatt.de

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