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Politik

PEI-Sicherheits­bericht: Keine Bedenken bei Astra­zeneca-Impfstoff

Freitag, 5. März 2021

/picture alliance, ROBERTO BRANCOLINI

Langen – Das für die Sicherheit von Impfstoffen zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hält den COVID-19-Impfstoff von Astrazeneca für ebenso gut wie die Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna. Aller­dings würden für den Vektorimpfstoff mehr Verdachtsfälle von Nebenwirkungen gemeldet als für die beiden mRNA-Impfstoffe, berichtete das Institut in seinem jetzt veröffentlichten Sicherheitsbericht.

Die Melderate unerwünschter Reaktionen sei bei Astrazeneca „vergleichsweise höher“, berichtete das PEI. Daraus könne aber „nicht zwangsläufig auf eine höhere Reaktogenität des Impfstoffes geschlossen wer­den, da die erhöhte Melderate auch mit der erhöhten medialen Aufmerksamkeit für den Impfstoff und den unterschiedlichen Altersgruppen der geimpften Personen zusammenhängen könnte“.

Zudem seien viele Meldungen als „gefühlt schwerwiegend“ gemeldet worden, obwohl es sich beispiels­weise nur um vorübergehendes Fieber gehandelt habe. In Großbritannien etwa gibt es dem PEI zufolge keinen großen Unterschied bei den gemeldeten Nebenwirkungen der unterschiedlichen Impfstoffe.

Die unerwünschten Reaktionen nach einer Impfung mit einem der drei Produkte seien „vor allem vor­über­gehende Lokalreaktionen und Allgemeinreaktionen“, berichtet das PEI. Diese seien auch in den klinischen Prüfungen vor der Zulassung berichtet worden. Bei Astrazeneca seien vor allem Fieber, Schüt­telfrost und grippeähnliche Beschwerden gemeldet worden. „Vereinzelte anaphylaktische Reak­tionen“ nach diesem Impfstoff „sind zu diskutieren“.

Der Astrazeneca-Impfstoff wird in Deutschland nun auch für Menschen ab 65 Jahren empfohlen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) teilte vorab mit, die Impfung mit dem Mittel „für alle Altersgruppen, entsprechend der Zulassung zu empfehlen“. Ende Januar hatte die Stiko den Impfstoff zunächst nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen.

Der PEI-Bericht umfasst die Meldungen bis 26. Februar, also etwa zwei Monate seit Beginn der Impf­ungen in Deutschland. Seither wurden laut PEI knapp 12.000 „Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung“ gemeldet – bei einem Stand von 5,9 Millionen Impfungen (5,4 Millionen mit Biontech/Pfizer, rund 168.000 mit Moderna und knapp 364.000 mit Astrazeneca).

8.368 Verdachtsfälle wurden zu Biontech/Pfizer gemeldet, 484 zu Moderna und 2.765 zu Astrazeneca. In rund 300 weiteren Fällen wurde der Impfstoff nicht angegeben. „Die Melderate betrug für die drei Impf­stoffe zusammen 2,0 pro 1.000 Impfdosen“, berichtete das PEI. Insgesamt wurden, bezogen auf alle drei Impfstoffe, 16,8 Prozent der Meldungen als schwerwiegend und 83,2 Prozent als nicht schwerwiegend klassifiziert. © dpa/aerzteblatt.de

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Kommentare

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Avatar #731782
astridschulze@massai.dk
am Sonntag, 7. März 2021, 22:16

Information zur deutschen Lesart ...

https://www.bmj.com/content/372/bmj.n414
Avatar #790049
Aha?!
am Samstag, 6. März 2021, 12:29

Was ist eigentlich mit dem

MODERNA-Impfstoff?
Prozentualmäßig bleibt von diesem mehr herumliegen, als von AstraZenega.... soll man damit weniger als mit AstraZenega impfen? Hat es so viel schlechtere Wirkung als AstraZenega? Geht es hier nur ums Prinzip? Den Menschen klar zu machen, dass sie nichts zu entscheiden haben, was ihnen verimpft wird? Was gutes erreicht man damit? Dass dass die Menschen sich sogar komplett gegen die Impfung entscheiden, weil wenigstens hier sie noch eine Entscheidung treffen dürfen.
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