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Medizin

Masken senken Infektionsrisiko, offene Restaurants führen zu mehr Erkrankungen

Montag, 8. März 2021

/picture alliance, dpa, AP

Atlanta – Die unterschiedlichen Regelungen zur Maskenpflicht und zur Öffnung von Restaurants in den USA haben es Mitarbeitern der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) ermöglicht, die Auswirkungen auf die Inzidenz von COVID-19 und die Todesfälle zu untersuchen. Die in Morbidity and Mortality Weekly Report (MMWR 10.15585/mmwr.mm7010e3) veröffentlichen Ergebnisse zeigen klare Assoziationen.

In den USA haben viele der 49 Staaten und die Bundeshauptstadt Washington die Maskenpflicht, die viele Bürger als Angriff auf ihre persönliche Freiheit empfinden, nur zögerlich eingeführt. Umso deutlicher waren die Auswirkungen, wie Gery Guy vom „CDC COVID-19 Response Team“ jetzt in einer Untersuchung zeigt, die die Inzidenzen in den 3.142 Countys des Landes mit den Inzidenzen vor und nach der Einführung der Maskenpflicht in Beziehung gesetzt hat. In den 60 Tagen vor der Einführung der Maskenpflicht waren die Erkankungszahlen noch gestiegen.

Seit die Bürger die Masken tragen müssen, kam es zu einem Rückgang von COVID-19, der sich mit der Zeit verstärkte. In den ersten 20 Tagen gingen die Zahlen um 0,5 Prozentpunkte zurück, nach 21 bis 40 Tagen sank die Inzidenz um weitere 1,5 Prozentpunkte. Der Trend verstärkte sich 41 bis 60 Tage, 61 bis 80 Tage und 81 bis 100 Tage nach der Einführung um 1,5, 1,7 und 1,8 Prozentpunkte. Parallel dazu kam es in den einzelnen Counties zu einem Rückgang der Sterbefälle um 0,7 Prozentpunkte in den ersten 20 Tagen, danach im 20-Tagesintervall um weitere 1,0, 1,4, 1,6 und 1,9 Prozentpunkte. Laut Guy ist an den günstigen Auswirkungen der Maskenpflicht auf die Epidemie kaum zu zweifeln.

Die zweite Maßnahme, die in den USA auf große Widerstände traf, war die Notwendigkeit, Restaurants und Bars zu schließen. Die ersten Verbote gab es im März und April. Mitte Juni durften die Lokale in den ersten Staaten jedoch wieder öffnen. Die Folge war ein Anstieg der Infektionen, der sich in den Zahlen, die Guy und Mitarbeiter ausgewertet haben, ebenso klar abzeichnete wie nach der Maskenpflicht, wenn auch in die entgegengesetzte Richtung. Die Öffnung der Lokale für das Essen vor Ort führte ab dem 40. Tag zu einem Anstieg der COVID-19-Fälle um 0,9 Prozentpunkte bis zum 60. Tag und danach um 1,2 und 1,1 Prozentpunkte in den beiden folgenden 20-Tages-Intervallen. Parallel kam es zu einem Anstieg der Todesfälle um 1,1, 2,2 und 3,0 Prozentpunkte.

Die Schließung der Lokale ist aus Sicht der CDC eine wichtige Begleitmaßnahme, da das Zusammentreffen von verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Familien das Virus stark streuen kann. Der CDC scheint jedoch bewusst zu sein, dass sich dieses Verbot bei den derzeit sinkenden Zahlen nicht länger aufrecht erhalten lässt. Eine Empfehlung vom Dezember unterscheidet vier Risiko-Gruppen. Das niedrigste Risiko besteht, wenn sich die Dienstleistung auf ein Drive-In, Lieferservice oder das Abholung der Ware von der Straße aus beschränkt.

In der zweitniedrigsten Risikostufe wird zusätzlich das Essen vor Ort auf Sitzgelegenheiten im Freien erlaubt, wobei die Sitzplatzkapazität reduziert wird und die Tische einen Abstand von mindestens 6 Fuß (etwa 1,80 Meter) haben sollten. Risikostufe 3 umfasst das Öffnen von Innenräumen bei Einhaltung des Mindestabstands von 6 Fuß. Am höchsten ist das Risiko, wenn die Plätze innerhalb des Lokals uneingeschränkt freigegeben werden. Es war Guy allerdings nicht möglich, die Auswirkungen der einzelnen Risikogruppen auf die Inzidenz zu untersuchen. © rme/aerzteblatt.de

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