Ärzteschaft
Migräne wird von Ärzten weiterhin häufig übersehen
Freitag, 12. März 2021
Königstein im Taunus – Viele Hausärzte tun sich mit der Migränediagnose nach wie vor schwer. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG).
Demnach nimmt im hausärztlichen Kopfschmerzranking nach Spannungskopfschmerzen die Diagnose zervikogener Kopfschmerz den zweiten Rang ein. Erst danach folgen sekundäre Kopfschmerzen, episodische und chronische Migräne, Kopfschmerz durch Medikamentenübergebrauch und Clusterkopfschmerz.
„Dieses Ergebnis ist für uns alarmierend“, kommentierte DMKG-Vizepräsidentin Stefanie Förderreuther die Studienergebnisse. „Wir wissen, dass die Migräne der häufigste schwere Kopfschmerz ist, der Patienten zum Arzt führt.“ So seien Spannungskopfschmerzen zwar weit verbreitet, jedoch weniger intensiv und meist erst dann ein Grund zum Arzt zu gehen, wenn sie sehr häufig auftreten.
Die Prävalenz zervikogener Kopfschmerzen wird laut DKMG auf etwa 0,4 bis 2,5 Prozent geschätzt und liege damit ebenfalls deutlich unter der Prävalenz der Migräne, die im Mittel bei etwa zehn Prozent liege. „Man muss davon ausgehen, dass Migränekopfschmerzen noch immer bei vielen Patienten nicht erkannt werden“, so Förderreuther.
Der Umfrage zufolge diagnostizieren mehr als zwei Drittel der Hausärzte (69 Prozent) bei ihren Patienten häufig zervikogenen Kopfschmerz. „Dies lässt befürchten, dass in vielen Fällen eine Migräne mit einem zervikogenen Kopfschmerz verwechselt wird“, so Förderreuther.
Als häufigste Maßnahmen bei Kopfschmerzen veranlassen Hausärzte laut Umfrage eine Verbesserung der Akutmedikation sowie nichtmedikamentöse Therapien. Vorbeugende medikamentöse Therapien stehen in der Hausarztpraxis dagegen meist nicht im Vordergrund. © hil/sb/aerzteblatt.de

Migräne und HWS-Spannungskopfschmerz: Verwirrung komplett
Episodische Spannungskopfschmerzen treten an <15 Tagen im Monat auf und sind weit verbreitet. Schmerzfreiheit wird meist erreicht mit freiverkäuflichen OCT-Analgetika. Chronische Spannungskopfschmerzen treten an >15 Tagen im Monat auf. Der Schmerz ist in der Regel leicht bis mittelschwer und wird oft als schraubstockartig beschrieben. Kopfschmerzen beginnen im okzipitalen oder frontalen Bereich bilateral und breiten sich über den ganzen Kopf aus. Anders als Migränekopfschmerzen sind Spannungskopfschmerzen nicht von Übelkeit und Erbrechen begleitet und werden nicht durch körperliche Aktivität, Licht, Geräusche oder Gerüche verschlimmert. Mögliche Trigger für chronischen Spannungskopfschmerz sind Schlafstörungen, Stress, kraniomandibuläre Dysfunktion, Nackenschmerzen und Überanstrengung der Augen (MSD-Manual).
Die Migräne wird meist durch die Symptomatik eindeutig erkannt. Fachleute unterscheiden bis zu 16 diverse Formen von Migräne. Ca. 85% der Migräne-Patienten haben einer Migräne ohne Aura, d.h. ohne passagere neurologische Ausfall-Symptome. Das charakteristische Merkmal ist der einseitig auf eine Kopfhälfte beschränkte pochende, pulsierende oder stechende Schmerz in Verbindung mit Übelkeit, Erbrechen, Licht– bzw. Lärmempfindlichkeit. Die Schmerzphase hält mindestens 4 Stunden lang an. https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/migraene/diagnostik/
Es ist natürlich Praxis-Dummsprech, wenn "e.ne" behauptet: "Wer fähig ist zum Arzt zu gehen, hat wahrscheinlich keine akute Migräne."
Zeit und differenzialdiagnostische/-therapeutische Unkenntnis/Unsicherheit: Meine externen Migräne-Pat. hatten meist noch nie etwas von TRIPTANEN gehört.
Mf+kG Dr. med.Schä

Hausbesuche m a c h e n persönlich nicht digital
Denkt Pat er / sie könne Arzt erzählen was vorgestern oder so gewesen ist,
führt das in aller Regel nur zu Ungläubigkeit seitens des Med. und zu Streit
oder Abbruch der Arzt/Pat - Bez. wegen chronischer Verständnislosigkeit
auf beiden Seiten.

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