Ärzteschaft
Schmerzmediziner wollen strukturelle Veränderungen in der Versorgung
Donnerstag, 18. März 2021
Berlin – Strukturelle Veränderungen bei der Versorgung schmerzmedizinischer Patienten und eine höhere Honorierung der sprechenden Medizin fordert die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) zum Abschluss des Deutschen Schmerz- und Palliativtages. Dieser fand Mitte März online statt.
Die Fachgesellschaft erneuerte ihre Forderung, die Schmerzmedizin in die Bedarfsplanung einzubeziehen, damit Arztsitze mit schmerzmedizinischem Schwerpunkt adäquat nachbesetzt werden könnten. Wichtig sei außerdem eine bessere Finanzierung schmerzmedizinischer Leistungen, um den Ärztenachwuchs für die Schmerzmedizin zu gewinnen.
Matthias Mohrmann, Mitglied des Vorstandes der AOK Rheinland/Hamburg, wies auf dem Deutschen Schmerz- und Palliativtag daraufhin, dass es in Deutschland immer mehr Schmerzpatienten gebe. Bis sie eine qualifizierte Schmerztherapie erhalten, vergehen laut der DGS im Durchschnitt vier Jahre.
Der Grund dafür seien mangelnde Versorgungsstrukturen: Allein für die Betreuung der 3,4 Millionen Schwerstkranken wären laut der Fachgesellschaft etwa 10.000 Schmerzmediziner notwendig, in Deutschland gebe es aber nur 1.200 Schmerztherapeuten.
Auf dem Onlinetreffen sprachen sich laut der DGS auch die Bundestagsabgeordnete Kirsten Kappert-Gonther (Grüne) und der CDU-Bundestagsabgeordnete Alexander Krauß für eine bessere Finanzierung von Gesprächsleistungen in der Schmerzmedizin aus.
Ein Thema des Deutschen Schmerz- und Palliativtages war zudem die Situation von Schmerzpatienten während der Coronapandemie. „Besonders chronischen Schmerzpatienten geht es schlechter und der Therapiebedarf erhöht sich“, zog Thomas Cegla, Chefarzt der Schmerzklinik Wuppertal und Vizepräsident der DGS, ein Fazit der Diskussion. © hil/aerzteblatt.de

Nachrichten zum Thema

Kommentare
Die Kommentarfunktion steht zur Zeit nicht zur Verfügung.