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Ausland

Putin beim Impfen gegen SARS-CoV-2 ungewöhnlich kamerascheu

Mittwoch, 24. März 2021

/picture alliance, Alexei Nikolsky

Moskau – Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich nach Kremlangaben gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 impfen lassen – sich dabei aber anders als viele andere Staatschefs nicht filmen lassen. Der Kremlchef fühle sich nach der ersten von zwei nötigen Injektionen gut, sagte sein Sprecher Dmitri Pes­kow gestern Abend der Staatsagentur Tass zufolge. Heute stehe für den Präsidenten „ein vollwertiger Arbeitstag“ an.

Zuvor hatten sich in Russland viele darüber gewundert, dass ausgerechnet Putin, der schon mit nacktem Oberkörper beim Reiten und beim Arzt posierte, sich beim Impfen so kamerascheu verhält. „Es gefällt ihm nicht“, erklärte Peskow früher am Tag. Der Präsident sei nie Anhänger öffentlicher Impfungen gewe­sen und tue schon jetzt sehr viel für die „Propagierung“ der russischen Vakzine.

„Es bleibt nur, ihm aufs Wort zu glauben“, sagte Peskow. Für viele zögerliche Russen sollte die Impfung des Kremlchefs auch dazu führen, dass sie den im eigenen Land entwickelten Präparaten vertrauen. Es werde auch nicht bekanntgegeben, mit welchem der drei von russischen Forschern entwickelten Präpa­rate sich der Präsident impfen lasse. „Alle drei Vakzine sind absolut zuverlässig“, sagte Peskow.

Putin hatte Sputnik V, das erste registrierte Präparat, als den besten Impfstoff der Welt bezeichnet. Selbst Staatsmedien reagierten enttäuscht und meinten, dass Bilder mehr als Worte aussagten. Zuletzt hatte sich etwa Großbritanniens Premier Boris Johnson öffentlichkeitswirksam das Vakzin von Astrazeneca spritzen lassen.

Der Kremlsprecher sagte der Agentur Interfax zufolge, dass Putin spätestens im Herbst wieder zu einem Arbeitsalltag ohne Einschränkungen bei Kontakten und Reisen übergehen wolle. Im September ist Parla­mentswahl. Dafür müsse die Immunität des Präsidenten das „notwendige Niveau“ erreicht haben.

Die Impfung Putins ist ein breit diskutiertes Thema in Russland. Erst hatte er gezögert, dann erklärt, Sput­nik V sei nicht für sein Alter – er ist 68 Jahre alt – freigegeben. Danach wurde das Präparat zugelas­sen für über 60-Jährige, dann hieß es, die Spritze passe nicht in Putins „Impfplan“.

In Russland sind immer noch vergleichsweise wenige Menschen geimpft. Nach offiziellen Angaben sind erst 4,3 Millionen Menschen komplett versorgt mit beiden notwendigen Spritzen – das sind knapp drei Prozent der Bevölkerung des Riesenreichs. © dpa/aerzteblatt.de

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