Ärzteschaft
SARS-CoV-2: KBV stellt Tool zur Dokumentation von Impfungen bereit
Dienstag, 23. März 2021
Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat ein Online-Tool vorgestellt, mit dem Ärzte ihre Impfdaten an das Robert-Koch-Institut (RKI) melden können. Es wird im Augenblick bereits von Ärzten genutzt, die im Rahmen von Pilotprojekten gegen SARS-CoV-2 impfen.
Sobald die Schutzimpfung in den Praxen flächendeckend starte, sollten es alle impfenden Ärzte zur Schnelldokumentation einsetzen und dort einmal am Tag unter anderem die Anzahl der durchgeführten Impfungen erfassen, hieß es aus der KBV.
Im Portal sind die lebenslange Arztnummer, die Betriebsstättennummer und die Praxisadresse meist schon hinterlegt, sodass Ärzte diese Daten bei der Dokumentation nicht mehr eingeben müssen. Die KBV empfiehlt allen Ärzten, diese Angaben und auch die Anmeldedaten schon jetzt vor dem breiten Start der Impfungen in den Praxen zu testen.
Das Impfdokuportal steht im Sicheren Netz der KVen (SNK) bereit, das über die Telematikinfrastruktur (TI) oder einen SNK-Anschluss zu erreichen ist. Die Anmeldedaten sind in der Regel dieselben wie für die Anmeldung im Mitgliederportal der KV und/oder für andere Anwendungen im SNK.
Nach der augenblicklich gültigen Corona-Impfverordnung können die Länder ausgewählte Praxen mit dem Impfen beauftragen. Als „beauftragt“ gilt danach eine Praxis, wenn sie mit Impfstoff beliefert wird. Verantwortlich dafür sind ebenfalls die Länder.
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Der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen betonte, die Beschränkung auf ausgewählte Praxen könne nur eine kurzfristige Übergangslösung sein. Vertragsärztliche Praxen müssten vielmehr zügig flächendeckend in das Impfgeschehen eingebunden werden. Sie könnten täglich wesentlich mehr Menschen impfen als die Impfzentren, so Gassen.
Nach dem letzten Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz soll dies aber erst im Laufe des Aprils möglich sein. Dazu muss die Impfverordnung erneut angepasst werden. © hil/aerzteblatt.de

Welchen Mehrwert hat das Tool der KBV?
Fast dieselbe Info könnten die Apotheken liefern, sogar früher.
Warum also müssen Ärzte ein "Tool" installieren und füttern, das den Praxen null Mehrwert bringt? Die Ärzte dokumentieren die Art der Impfung (über die EBM-Ziffer) und damit auch den Patienten, den sie behandelt haben. Warum sollen Ärzte darüber hinaus noch irgendetwas an irgendjemanden melden?
Ich habe es noch nicht verstanden. Aber vielleicht folgt die Erklärung noch.
Übrigens, das Argument "das RKI will wissen, wie viele Impfungen durchgeführt wurden" kann man sich einfacher und schneller über die Lieferkette (Hersteller, Pharmagroßhandel, Pharmaeinzelhandel - also Apotheke) besorgen. Die Information, wer geimpft wurde, wird weder hüben noch drüben erfasst. Auch nicht, zu welcher Risikogruppe der Geimpfte zählt.
Und der Rückschluss, dass wenn Apotheken keine neuen Bestellungen für Impfstoff beim Großhandel plazieren der Markt gesättigt ist, also durchgeimpft, ist doch offensichtlich. Kommen aus einer Region weniger bis keine Nachbestellungen mehr, ist davon auszugehen, dass jeder geimpft wurde, der geimpft werden wollte.
Daher nochmals die Frage: Welchen Mehrwert hat das Tool?

Nachfrage
Ähnlich funktioniert ja das BayIMCO: der Patient kriegt einen QR-Code (der ihm nicht viel nützen wird), wichtig für das Programm ist es, die Impfungen zu zählen und den Leistungserbringern zuzuordnen. Dann kann man noch Indikations-Statistik damit machen. ENDE.
Greift alles ein wenig zu kurz wenn man an den "Europäischen Impfpass" denkt, oder?

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