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Politik

Kinderkliniken: Regierungs- und Oppositionspolitiker für Reform der Finanzierung

Donnerstag, 25. März 2021

/picture alliance, Sebastian Gollnow

Berlin – Der Gesundheitspolitiker Georg Kippels (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, die Finanzierung von Kinderkliniken zu reformieren. „Wir müssen uns politisch zeitnah mit einer Reform der Finanzierung befassen“, sagte er gestern bei einem virtuellen parlamentarischen Gesprächskreis von Novartis zum Thema „Versorgungssituation der Kinder an deutschen Kliniken“.

Dabei könne das Fazit nur lauten, „dass wir diesen besonderen Bereich in der nächsten Legislaturperiode auch als Besonderheit definieren und nicht versuchen, ihn als Abteilung der Erwachsenenmedizin zu definieren und zu organisieren“.

Dabei würden die finanziellen Bedürfnisse der Kindermedizin auch nicht „zu einer erdrutschartigen Verschiebung der Kostenstruktur führen“. Zudem müsse neben dem individuellen Nutzen auch der volkswirtschaftliche Nutzen einer auskömmlich finanzierten Kindermedizin betrachtet werden.

Die Grünen-Gesundheitspolitikerin Maria Klein-Schmeink sprach sich dafür aus, die Finanzierung der Kinderkrankenhäuser aus dem System der diagnosebezogenen Fallpauschalen (DRG) herauszunehmen sowie dafür, das DRG-System insgesamt zu reformieren. So müssten die Vorhaltekosten vorab pauschal bezahlt und das Problem der unzureichend gezahlten Investitionskosten durch die Bundesländer gelöst werden.

Zuvor hatten Vertreterinnen der Pädiatrie auf die seit Jahren bestehende Unterfinanzierung der Kinder­kliniken hingewiesen. „Die Kinderkliniken sind geprägt von einer Unterfinanzierung und von über­durch­schnittlichen Kosten“, erklärte Annic Weyersberg von der Universität zu Köln.

„Diese entstehen durch ein besonders weites Krankheitsspektrum in der Pädiatrie, durch viele seltene Erkrankungen und immer mehr Behandlungen, bei denen es sich vielfach um Notfälle handelt.“ Deshalb gebe es in der Pädiatrie hohe Vorhaltekosten. Zudem gebe es hohe Personalkosten und die Abläufe seien nicht standardisierbar, was sie unwirtschaftlicher mache.

Weyersberg wies darauf hin, dass man ein Kind nicht nur jetzt sehen dürfe, sondern dass man auch seine zukünftige Entwicklung einbeziehen müsse. „Daher steht die Ökonomie der Ethik nicht entgegen“, be­tonte sie. „Eine gute Kindermedizin ist auch ökonomisch sinnvoll. Deshalb muss das Vergütungssystem angepasst werden.“

Die Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Ingeborg Krägeloh-Mann, forderte einen Zuschlag Kindergesundheit bei der Klinikfinanzierung sowie einen Maximal­ver­sorgerzuschlag. © fos/aerzteblatt.de

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