Hochschulen
Neues Beratungsprogramm zu komplementären Verfahren in der Krebstherapie
Donnerstag, 25. März 2021
Tübingen – Ärzte und Pflegekräfte der Universitätskliniken in Baden-Württemberg beraten Patienten mit Krebserkrankungen jetzt gemeinsam strukturiert dazu, welche Maßnahmen aus dem Bereich Komplementäre Medizin und Pflege (KMP) ihnen möglicherweise helfen könnten.
„Die Patienten sollen dann selbstständig entscheiden können, ob und wenn ja welche KMP sie in Anspruch nehmen wollen“, erläutert die Studienleiterin Stefanie Joos, Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät Tübingen den Ansatz.
„Von dem Programm erhoffen wir uns eine Verbesserung der Versorgung onkologischer Patienten, indem wir ihre Gesundheitskompetenz und ihre Selbstwirksamkeit stärken“, so Joos. Hintergrund ist, dass sich bis zu 80 Prozent aller Krebspatienten Studien zufolge eine stärkere Berücksichtigung naturheilkundlich-komplementärer Ansätze wünschen.
Teams aus speziell im Projekt geschulten Ärzten sowie Pflegenden beraten die Patienten. Parallel erhalten Hausärzte, der ärztliche Dienst sowie Pflegende an den Krebszentren in Baden-Württemberg Informationen und Schulungsangebote zum Programm.
„Jeder Patient von insgesamt 2.000 Patienten soll im Zeitraum von drei Monaten mindestens drei Beratungen erhalten, die auf seine individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind“, erklärte Jan Valentini, Leiter des Forschungsbereichs Komplementäre und Integrative Medizin in Tübingen.
Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) fördert das Projekt über drei Jahre mit insgesamt rund 5,2 Millionen Euro. © hil/aerzteblatt.de

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