NewsVermischtesAuch in zweiter Pandemiewelle Rückgang von lebenswichtigen Behandlungen in den Krankenhäusern
Als E-Mail versenden...
Auf facebook teilen...
Twittern...
Drucken...

Vermischtes

Auch in zweiter Pandemiewelle Rückgang von lebenswichtigen Behandlungen in den Krankenhäusern

Dienstag, 30. März 2021

/Gorodenkoff, stockadobecom

Berlin – Auch in der zweiten Welle der Coronapandemie im vergangenen Herbst und Winter sind lebens­wichtige Behandlungen in deutschen Krankenhäusern zurückgegangen.

„Anlass zur Sorge geben die Rückgänge bei Notfällen wie Herzinfarkten und Schlaganfällen, aber auch bei Krebsoperationen, bei denen die Fallzahlen in der zweiten Pandemiewelle wieder stark einge­brochen sind“, hieß es aus dem Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO). Das Institut bezieht sich dabei auf eine eigene Datenauswertung, die in den neuen Krankenhausreport 2021 eingeflossen ist.

Konkret sank danach die Zahl der Herzinfarktbehandlungen zwischen Oktober 2020 und Januar 2021 um 13 Prozent und damit fast genauso stark wie in der ersten Pandemiewelle (minus 16 Prozent zwischen März und Mai 2020). Das Gleiche gilt für die Zahl der Schlaganfallbehandlungen, die in der zweiten Pandemiewelle um elf Prozent zurückgingen (erste Pandemiewelle: minus zwölf Prozent).

„Diese erneuten Einbrüche sind Anlass zur Sorge – zumal wir in einer früheren Auswertung für den Qualitätsmonitor 2020 in der ersten Pandemiewelle bereits eine signifikante Steigerung der Sterblich­keit bei den Schlaganfallpatienten festgestellt haben“, erläuterte Jürgen Klauber, Geschäftsführer des WIdO. „Wir können angesichts der Zahlen nur den Appell an die Bevölkerung erneuern, bei Notfall­symptomen auch unter den Bedingungen der Pandemie nicht zu zögern, den Notruf zu wählen“, betonte er.

Starke Fallzahlrückgänge gab es auch bei den Krebsoperationen – allerdings abhängig von der Krebsart: Während es bei den Brustkrebs-OPs in der zweiten Pandemiewelle zu geringeren Fallzahlrückgängen gegenüber 2019 kam (minus fünf Prozent), waren diese bei Darmkrebs-OPs stärker ausgeprägt (minus 20 Prozent). „Hier gab es offenbar auch in der zweiten Pandemiewelle eine deutlich reduzierte ambulante Diagnostik“, vermutete Klauber.

Der Blick auf die Entwicklung der Gesamtfallzahlen der AOK-Versicherten in den Krankenhäusern ohne psychiatrische Kliniken zeigt: Der Rückgang der Fallzahlen fiel trotz höherer Infektionszahlen in der zweiten Pandemiewelle zunächst geringer aus als im Frühjahr 2020.

Ab Dezember lag der Fallzahlrück­gang mit Werten von mindestens 20 Prozent laut der WidO-Auswertung aber auf einem vergleichbaren Niveau wie in den Monaten März bis Mai 2020. © hil/aerzteblatt.de

LNS
VG WortLNS LNS LNS

Fachgebiet

Stellenangebote

    Weitere...

    Archiv

    NEWSLETTER