Ärzteschaft
S3-Leitlinie Hautkrebsprävention aktualisiert
Mittwoch, 31. März 2021
Berlin – Im Leitlinienprogramm Onkologie ist eine aktualisierte Fassung der S3-Leitlinie Hautkrebsprävention erschienen. Ärzte und Wissenschaftler der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention und der Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie haben die Arbeit daran koordiniert.
Neu in der Leitlinie sind die Kapitel „Klimawandel und UV-Strahlung“ sowie „Berufsbedingter Hautkrebs“. Außerdem haben die Autoren 61 Empfehlungen neu aufgenommen und 43 weitere Empfehlungen angepasst.
„Der Klimawandel hat indirekten Einfluss auf die UV-Strahlungsbelastung. Bislang können aber keine quantitativen Aussagen zu den damit verbundenen regionsspezifischen Auswirkungen getroffen werden“, heißt es in dem neuen Kapitel zum Klimawandel.
Nach Beobachtungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) habe sich aber die jährliche Sonnenscheindauer in Deutschland von 1951 bis 2018 um circa 96 Stunden erhöht. „Eine erhöhte jährliche Sonnenscheindauer kann wiederum eine erhöhte Jahressumme der erythemwirksamen UV-Bestrahlungsstärke zur Folge haben“, warnen die Autoren.
Ein weiterer wichtiger Bereich in der Leitlinie ist die Nutzung von Solarien. „Solariumbesucher erkranken häufiger an Hautkrebs, dies gilt auch für das besonders gefährliche maligne Melanom“, sagte Eckhard Breitbart, einer der Koordinatoren der Leitlinie.
Das Erkrankungsrisiko steige außerdem mit der Häufigkeit an Solarienbesuchen. Je jünger der Solariennutzer beim ersten Besuch gewesen sei, desto höher das Risiko. „Um das Hautkrebsrisiko zu reduzieren, empfehlen wir, generell auf Solariumbesuche zu verzichten“, betonte er.
Neben der Risikovermeidung beschäftigt sich die Leitlinie auch mit dem Thema der Früherkennung von Hautkrebs, also der sekundären Prävention. Die Leitlinienautoren empfehlen neben dem standardisierten Hautkrebsscreening die Selbstuntersuchung der Haut.
An der S3-Leitlinie „Prävention von Hautkrebs“ haben 77 Fachexperten aus 46 Fachgesellschaften und Organisationen ehrenamtlich mitgearbeitet.
Das Leitlinienprogramm Onkologie ist ein gemeinsames Vorhaben der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe. © hil/aerzteblatt.de

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